Archiv der Kategorie: Neuigkeiten

Maximilian Dortu: ein kurzes Leben für die Freiheit

Am 31. Juli 1849 wurde auf dem damaligen Wiehre-Friedhof, dem heutigem Spielplatz Alter Wiehre-Friedhof, Maximilian Dortu, Teilnehmer der Badischen Revolution von 1848/49 hingerichtet. Am 31. Juli 2019 fand zum 170. Gedenktag seiner Verurteilung zum Tode die szenische Aufführung seines Prozesses „weil ich für die Freiheit des Volkes gekämpft habe“ statt. Rund 250 interessierte Zuschauer verfolgten die Aufführung der Schauspieler Wigand Alpers, Peter Haug-Lamersdorf und Burghard Wein.

Szenisches Strafgericht zur Verurteilung von Maximilian Dortu auf dem heutigen Erwin-Spielplatz Foto: Lehmann
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Erhaltenswerte Gebäude rücken in den Fokus

Die „ARGE Stadtbild“ bekommt für den Erhalt historischer Bausubstanz in der Stadt von der in Merdingen ansässigen „Paul-Mathis-Stiftung“ für zwei Jahre 60 000 Euro zur Verfügung gestellt. Mit diesem Geld wird ein Projekt, das schützenswerte Gebäude in Freiburg identifizieren soll, ermöglicht. Auch Gebäude, die nicht unter Denkmalschutz stehen, können erhaltenswert sein, so Joachim Scheck, der für zwei Jahre eine Stelle bekommt, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg und den zuvor genannten Stiftungsgeldern finanziert wird. Zielsetzung der Stelle ist die Erstellung einer Datenbank für solcher Gebäude.

Joachim Scheck | Foto: Lehmann

Die beiden Wiehremer Bürgerverein setzten sich seit langem für den Erhalt schützenswerter Bausubstanz ein. Mit unserer Tagung „Das Gesicht der Wiehre wahren“ im Februar 2017 setzten wir ein nicht unwesentliches Signal zum Schützen von Gebäuden oder ganzen Ensembles durch Erstellen von Erhaltungssatzungen, die es bis dato in Freiburg nicht gab. Derzeit sind solche Satzungen für den Stadtteil Waldsee und dem „Quäkerstraßen-Quartier“ in Bearbeitung. Damit lässt sich der Abriss von historischen Gebäuden zwar auch nicht ganz verhindern, aber die Satzungen können abschrecken und damit das schnelle, problemlose Profit orientiertes Abreißen verhindern.
Mit der neugeschaffenen Stelle soll nun Joachim Scheck ermitteln und dokumentieren für welche Gebäude und Quartiere es sich lohnt, sie zu schützen. Damit wird zum ersten Mal ermöglicht vor Bekannt werden von geplanten Abrissen eine „Quasi-Schutzfunktion“ über Gebäude zu legen.
Mit Joachim Scheck, den viele Leser*innen als Inhaber von Vistatour, aber auch aus vielen Veröffentlichungen in der BZ über die Bauhistorie Freiburgs kennen, hat aus unserer Sicht die richtige Person diese Stelle erhalten. Er ist unserem Bürgerverein nicht nur als Mitglied, sondern auch als regelmäßiger Referent in unseren Vorstandssitzungen verbunden.

Hans Lehmann, BV

Urbane Sicherheit in Freiburg

Projektionsfläche für gesellschaftliche Konflikte, Unsicherheitsgefühle und Kriminalitätsängste?

Nach der Mitte März vom scheidenden Polizeipräsidenten Bernhard Rotzinger vorgestellten Kriminalitätsstatistik gibt es im Vergleich zum Vorjahr in Freiburg zwei gegenläufige Tendenzen. Gesunken sind Gewaltdelikte um 11,1 Prozent, Diebstahlsdelikte um 14,2 % und Vermögens-und Fälschungsdelikte um 5,7 %. Zugenommen haben Sexualstraftaten um 25% und die Zahl der Wohnungseinbrüche um 18,4 %. Trotz einer Verbesserung der Gesamt-Aufklärungsquote um knapp vier Prozentpunkte auf den nunmehr guten Wert von 64,2 Prozent bleibt Freiburg zumindest statistisch die kriminelle Hauptstadt Baden-Württembergs, ein wenig schmeichelhafter Spitzenplatz.

Freiburg ist wie alle Großstädte durch eine Vielfalt von Gegensätzen geprägt. Was einige großstädtisches Flair nennen, wird von anderen mit einer unguten Sicherheitsgefühl verbunden. Die Einen freuen sich über eine vernetzte urbane Struktur, für Andere ist es Anlass, die Unübersichtlichkeit der Städte zu beklagen. Urbane „Streetart“, wie z. B. Graffiti finden einige „gesellschaftsfähig“, andere als abweichendes Verhalten oder schlicht als Sachbeschädigung. Viele nehmen unübersichtliche Orte, z. B. schlecht beleuchtete Unterführungen, als eine Bedrohung Ihrer Sicherheit und damit als „Angsträume“ wahr.
Wenn in der Öffentlichkeit über Sicherheit diskutiert wird, werden häufig Beispiele aus städtischen Räumen genannt. Statistiken des Bundeskriminalamts zeigen, dass die Häufigkeitszahl, also die Zahl der bekanntgewordenen Fälle berechnet auf 100 000 Einwohner, mit zunehmender Stadtgröße steigen. Während in kleinen Gemeinden überdurchschnittlich oft Straftaten gegen die Umwelt, Verletzung der Unterhaltspflicht oder Brandstiftung registriert werden, konzentrieren sich in Großstädten die Straftaten auf Raub-, Gewalt-, Sexual-, Korruptions- und Amtsdelikte sowie gegen das Ausländerrecht. Die stark angestiegene Tätermobilität und die damit verbundene räumliche Verteilung der Tatorte erschweren Prävention und Aufklärung erheblich. Hiervon ist Baden-Württemberg, vor allem Südbaden durch seine Lage im Dreiländereck besonders betroffen. Gerade bei den Wohnungseinbrüchen kommen viele mobile Tätergruppen in die Stadt und ziehen sich nach der Tat ins Ausland zurück, auffällig viele ins nahe Frankreich.

Wie die Grafik zeigt, ist die Zahl der Straftaten in Freiburg im Jahr 2018 insgesamt gesunken, die Belastung durch Kriminalität erreichte vergangenes Jahr sogar den niedrigsten Wert seit 2003. Der Polizeipräsident führte in seiner Pressekonferenz diese erfreuliche Entwicklung auf die Sicherheitspartnerschaft mit dem Land und die damit verbundene Personalaufstockung zurück.

Zum städtischen (Un-)Sicherheitsgefühl gehören viele weitere Faktoren: die Beherrschung von Naturgefahren (z. B. Stürme, Starkregen mit Überflutung), von technischen Gefahren (z. B. Kraftwerksunfälle, Großbrände, Ausfall von Versorgungseinrichtungen), die Verkehrssicherheit, bis hin zu den Alltagsproblemen durch Belästigungen von Hundekot auf dem Bürgersteig oder Abfallablagerung in öffentlichen Anlagen, störenden Alkoholkonsum im öffentlichen Raum und Vandalismus. Gerade der Alkoholkonsum im öffentlichen Raum, die damit zum Teil verbundenen Störungen und die eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten der Kommunen sowohl im vorbeugenden als auch im repressiven Bereich belasten die Sozialstruktur unserer Stadt ganz wesentlich; offensichtlich fehlen Personal (und Willen?) zur Verfolgung von Ordnungsstörungen und der Ahndung von Ordnungswidrigkeiten.

Klar ist jedoch, dass die Schaffung und Erhaltung urbaner Sicherheit eine der wichtigsten Aufgaben der Kommunalpolitik ist. Bemühungen in dieser Richtung sind in Freiburg seit Jahren erkennbar, flankiert durch eine breite Palette von Maßnahmen, wie ordnungsrechtliche Maßnahmen und rechtliche Vorschriften (siehe die Polizeiverordnung der Stadt Freiburg- https://www.freiburg.de/OrtsR_06_01.pdf).

  • Hierzu zählen personelle Maßnahmen wie die Präsenz von Ordnungskräften vor Ort bis hin zu städtischem Sicherheitspersonal,
  • technische Maßnahmen wie Investitionen in Beleuchtung oder der in Freiburg vieldiskutierten Videoüberwachung,
  • ein funktionierendes Frauen-Nachttaxi,
  • baulich-gestalterische Maßnahmen wie die Verbesserung der Einsehbarkeit von Räumen, die Pflege und Instandhaltung des öffentlichen Raumes oder die Berücksichtigung von Mindestanforderungen für Sicherheitsaspekte in der Bauleitplanung und im Baurecht,
  • gezielte Investitionen in soziale Infrastruktur, die Förderung der sozialen Mischung der Bewohnerschaft im Quartier (soziale Erhaltungssatzungen), die Belebung des Raumes durch Förderung von Aktivitäten (z. B. Stadtteilfeste), die Förderung der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Planungsprozessen und Maßnahmen der Stadtumgestaltung, Quartiersmanagement, Jugendarbeit und sozialpädagogische Angebote sowie das Angebot sozialer Dienstleistungen und
  • die Kommunikation mit der Bürgerschaft und die Information der Öffentlichkeit in Form von Informationsbroschüren, Durchführung von Informationsveranstaltungen, Bereitstellung von Ordnungstelefonen oder Hotlines für Bürgermeldungen, Internetangebote für Bürgermeldungen u. a. m.

Wenn der Begriff Sicherheit in Städten fällt, wird zumeist nur an die polizeiliche Sicherheit gedacht. Für sichere Städte zu sorgen, ist jedoch eine Aufgabe, an der viele Akteure beteiligt sind, die sich zum Teil ihrer Wirkung auf Sicherheitsfragen in der Stadt bisher kaum bewusst sind: beispielsweise nicht unmittelbar mit Ordnungsaufgaben betraute Ämter wie das Stadtplanungsamt oder der Einzelhandel, die Wohnungswirtschaft, Sportvereine. Daran muss gearbeitet werden. Urbane Sicherheit wird durch praktisch kooperatives Handeln bestimmt und macht einen wesentlichen Teil der Lebensqualität für die Bürger unserer Stadt aus. Wir als Bürgerverein sehen uns als Schnittstelle für die Akteure einer sicheren urbanen Stadt. Hans Lehmann, BV

Treffpunkt Dreikönigscafé

Stadtteilgespräche des BV Oberwiehre-Waldsee

Interessante Themen unseren Statteilbewohnern nicht nur in Schriftform, sondern „live“ näher zu bringen ist die Zielsetzung der Stadtteilgespräche im Dreikönigs-Café. Mit der Freiburger StraßenSchule eröffnen wir dieses Angebot, das in loser Folge weitergeführt werden soll.

Dienstag, 14. Mai 2019, 19 Uhr
Dreikönigscafé
Dreikönigstraße 39, Freiburg (Ecke Dreikönig-/Erwinstraße).

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In Freiburg startet Mitte des Jahres ein neuer Fahrradverleih

Der Fahrradverleih wird den Namen „Frelo“ tragen. Der Gemeinderat der Stadt Freiburg hat hiermit die Freiburger Verkehrs-AG (VAG) betraut, die wiederum als Betreiber die renommierte Firma nextbike beauftragt hat, das Projekt umzusetzen.

Die Räder können an einer Station ausgeliehen und an derselben oder einer beliebig anderen Station zurückgegeben werden. Der Betreiber sorgt für die nachfragegerechte Verteilung der Räder an den Stationen und für deren Sauberkeit und Ordnung, auch auf den Flächen in der unmittelbaren Umgebung.

10 der 56 Frelo-Station bekommen ein Buchungs-Terminal. Foto: Stadt Freiburg
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Erledigen durch Liegenlassen?

Nichts tut sich bei den Kartauswiesen

Die Renaturierung der Dreisam, insgesamt eine Erfolgsgeschichte, war mit einer wasserrechtliche Genehmigung (vom 16.01.2014) verbunden, die naturschutzrechtliche Auflagen für die Kartauswiesen betrifft: sie sollten als „Magere Flachlandmähwiese“ erhalten werden. Dieser Wiesentyp zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Blütenflora aus und würde dadurch auch dem Insektensterben begegnen. Ein sehr schönes Beispiel dafür liefert die unmittelbare Umgebung des Wasserwerks Ebnet; früher waren die Kartauswiesen genau so bunt.
Unter anderem darf nur mit einer begrenzten Menge Festmist gedüngt werden. Da wir mehrfach beobachtet haben, dass der Pächter dieser landeseigenen Fläche mit Gülle gedüngt hat, haben wir uns mit dem Umweltschutzamt der Stadt in Verbindung gesetzt, dass sich seinerseits an das zuständige Regierungspräsidium gewandt hat – ohne jeden Erfolg. Schließlich hat es uns empfohlen, uns direkt an die zuständigen Herren zu wenden, und tatsächlich kam es im Januar 2018 zu einem Gespräch über die naturschutzrechtlichen Auflagen.

Artenvielfalt einer „mageren Flachlandmähwiese“ Foto: Lehmann
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Das Klimaanpassungskonzept „Hitze“ und unsere Stadtteile

Anfang des Jahres wurde das von den Büros berchtoldkrass space&options und Geo-Net erstellte Klimaanpassungskonzept „Hitze“ vom Gemeinderat verabschiedet. Das Konzept zeigt auf, wo die Belastung durch die Hitze in Zukunft besonders stark sein wird. Es soll als stadtplanerisches Instrument dienen, um eine möglichst klimagerechte Siedungs- und Freiraumplanung zu ermöglichen, wichtig in Zeiten des voranschreitenden Klimawandels, des ständigen Zuzuges und der damit verbundenen Verdichtung des Gebäudebestands.

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Freiburg-Marathon

Wie in den vergangenen Jahren war der Bürgerverein auch beim diesjährigen 16. Freiburg-Marathon am Sonntag, 7. April 2019 musikalischer Mitveranstalter.Schon kurz nach 10 Uhr flitzen bei anfänglichem Regenschauer die ersten Marathonies über die Oberaubrücke, was aber wetterfeste Zuschauer nicht abhalten konnte, die Läuferinnen und Läufer anzufeuern.

Auch die Musiker von der Unit5-Band auf ihrem LKW trotzen den Regengüssen unter einer schnell gebastelten Vordachkonstruktion. Glücklicherweise hatte der Wettergott ein Einsehen, und beim späteren Durchlauf des Pulks „lief“ dann alles wie gewohnt – flotte Musik, begeisterte Zuschauer und viele Läufer/Innen, die sich mit dem Daumen nach oben für die gute Stimmung auf der Oberaubrücke bedankten.

Theo Kästle, BV

Das Jahr 2017 in Zahlen

Das kürzlich erschienene Statistische Jahrbuch 2018 der Stadt Freiburg enthält wieder eine Fülle von Informationen; wir bringen davon einige für unsere Stadtteile wichtige. Am 31.12.2017 wohnten in unseren Stadtteilen:


Einwohner Frauen Ausländer Eingebürgert Evang. Kathol
Oberau 6864 54 % 856 / 12% 398 / 5,8% 1562 3004
Oberwiehre 6793 54 % 626 / 9% 301 / 5,5% 1589 2985
Waldsee 5964 55 % 662 / 11% 334 / 5,6% 1467 2155
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Zerstörung

Sinnlose Zerstörung von zwei Jungbäumen an der renaturierten Dreisam auf der Höhe des Ottilienstegs.

Foto: Lothar Mülhaupt

Immer wieder berichten wir im Bürgerblatt über Geschehnisse an der renaturierten Dreisam. In den meisten Fällen handelt es sich um positive Meldungen, wie zuletzt über die Aufstellung von acht neuen Sitzbänken, finanziert durch STELL-Gelder des Bürgervereins Oberwiehre-Waldsee. Aber auch immer wieder berichtet uns Lothar Mülhaupt, der für den Bereich der renaturieten Dreisam zuständige Beirat im Bürgerverein, über Vandalismus-Vorfälle, die fassungslos machen. So geschehen am Wochenende 30./31. März. Wir haben beim zuständigen Polizeiposten Littenweiler Anzeige erstattet. Wenn es Beobachtungen aus der Bevölkerung gegeben haben sollte, bitte unter 0761 5575600 oder LITTENWEILER.PW@polizei.bwl.de melden.