Leser*innenbrief: Hindenburgstraße

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir wohnen nun seit 13 Jahren sehr gerne in der Hindenburgstraße. Tatsächlich ist für uns die Abkürzung Hibu gebräuchlich. Die historische Persönlichkeit, welche der Straße den Namen gab, ist für uns komplett im Hintergrund und spielt keine Rolle. Über die historische Rolle des Herrn Hindenburg kann man genauso streiten, wie über die Rolle des Herrn Wels.

Uns als Bewohner*innen der Straße ist nicht wirklich einsichtig, weshalb diese umbenannt werden muss. V.a. nicht, warum man den einen Personenkult gegen den anderen tauscht. Sehr viel konsequenter würde uns erscheinen, wenn stattdessen der Name der Straße vor ihrer Umbenennung im Jahr 1927, nämlich Geleitstraße wieder aufleben würde.
Uns ist nicht klar, was Otto-Wels mit Freiburg und mit der Hindenburgstraße zu tun hat. Schön wäre doch, wenn es einen Bezug zwischen Straßennamen und Straße geben würde. Das ist in Freiburg an vielen Orten der Fall. So sollte, wenn schon eine Änderung gewünscht ist, dies als Gelegenheit genommen werden, die Umbenennung, die nun als zweifelhaft eingestuft wird, zu überdenken. Und zwar in der Form, dass der ursprüngliche Name, Geleitstraße, wieder auflebt.
Wir wollen nicht in einer Otto-Wels-Straße leben. Wir kennen diesen Herren nicht und wir möchten zukünftig bei Adressangaben auch nicht immer seinen Namen buchstabieren müssen, da ihn auch kein anderer kennt.
Aus demokratischen und auch persönlichen Gründen würden wir es sehr begrüßen, wenn diese Eingabe Berücksichtigung finden würde. Tatsächlich kennen wir niemanden der Nachbarn und Bewohner*innen der Straße, die sich über die Umbenennung in Otto-Wels-Straße freuen würde.

Herzliche Grüße
Johannes Full