Bürgervereins Neujahrsempfang 2019

Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach überbrachte bei dem traditionell am ersten Sonntag des Jahres stattfindenden Stadtteil-Neujahrsempfang die guten Wünsche der Stadt und ging auf die zuvor vom Vorsitzenden Hans Lehmann vorgetragenen Themenschwerpunkte ein.

Eine mit viel Stadtprominenz gut besuchte Wodan-Halle bildete den Rahmen für die Neujahrsreden vom Ersten Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und Bürgervereins-Vorsitzenden Hans Lehmann
Fotos: Thoma

Reale und virtuelle Baustellen bildeten das Füllhorn der Themen der Rede von Hans Lehmann. Auch 2019 wird es wieder viel zu tun geben.
Die Aktivitäten im anstehenden Jahr werden großteils die des vergangenen Jahres sein. Rund 20 000 Menschen leben in unserem Stadtgebiet, dass sich aus den drei Stadtteilen Oberau, Oberwiehre und Waldsee zusammensetzt. Damit ist der erste Punkt genannt, nämlich die Frage, ob 2019 der Stadtteil Oberau auch mit Namen verankert werden soll und dann der Bürgerverein Oberau-Oberwiehre- Waldsee heißen würde. Zahlenmäßig hat nämlich die Oberau die meisten Bewohner der drei Stadtteile. Auf der kommenden Mitgliederversammlung am 20. März 2019 soll diese Frage geklärt werden.
Die weiteren Themen hingen schwerpunktmäßig mit Bauen und Wohnen zusammen:

Die ehemalige Stadthalle am alten Messplatz steht seit dem Auszug der Flüchtlinge größtenteils leer. Im Frühjahr will der Bürgerverein in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Dezernaten der Stadt Freiburg einen runden Tisch einberufen um damit „unser Traum der Nutzung des Juwels Stadthalle als Kulturhalle“ Formen annehmen kann. Bis Ende 2019 ist die Stadthalle allerdings noch als Flüchtlings-Notaufnahmehalle reserviert, für die Zeit danach soll dann ein Nutzungskonzept vorliegen, das unter Beteiligung der Bürger erarbeitet wird.
Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach ging in seiner Ansprache auf das Thema Stadthalle ein. Er sagte “es gibt noch keine Vorfestlegungen für die zukünftige Nutzung, die Stadtverwaltung müsse zunächst noch schauen, was in dem Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, überhaupt möglich sei. Von Kirchbach versprach ein offenes Verfahren, auch die Bürger würden in die Überlegungen einbezogen.
Die Quäkerstraßen Häuser 1 bis 9 der Baugenossenschaft Familienheim sind trotz anstehender Erhaltungssatzung (Milieu-Erhaltungssatzung) von Abriss bedroht. Wie die Stadtverwaltung wünscht sich auch der Bürgerverein von der Genossenschaft ein Gesamtkonzept für das gesamte Quartier, denn die Befürchtung, dass durch eine Zerstückelungstaktik noch weitere Abrisse geplant sind, ist groß. Der Bürgerverein wünscht sich ein Einlenken der Familienheim und bevorzugt eine Sanierung im Bestand.
Positiv sieht der Bürgerverein die Erhaltungssatzung, die für den Stadtteil Waldsee geplant ist. Damit würden zwar nicht in jedem Fall Abrisse verhindert werden können, aber Neubauten können nicht mehr in geometrisch unpassenden Formen erstellt werden. Signale seitens der Stadt zur Bewahrung des Erscheinungsbildes scheinen endlich zu kommen.
Ein großes Lob gab es für den Gemeinderat in Sachen Lycée Turenne: gegen das Votum zweier Fachverwaltungen hat er eine Machbarkeitsstudie durchgesetzt. Auch Ulrich von Kirchbach meinte, dass es gut wäre, „wenn bald Entscheidungen fielen, wie es weitergehe, denn ein Verschieben auf die lange Bank bringe nichts mehr“. So sieht es auch der Bürgerverein.
Weiter angesprochen wurde das Dauerthema „Ganter-Areal“. Hier wünscht sich der Bürgerverein bald Aktivitäten in Richtung Wohnungsbau. Die Gespräche mit der zuständigen Ganter Immobilien GmbH sind eröffnet, so dass eventuell schon 2019 mit einem „beschränkten“ Architektenwettbewerb gerechnet werden kann.
Als neuer Problembereich kristallisiert sich zunehmend der Bereich Schwabentorring – Kartäuserstrasse – Granatgässle – Leo-Wohleb-Brücke heraus. Die Anwohnerklagen häufen sich, die Anwohner fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen. Der Bürgerverein wünscht sich, dass bei den Gesprächen zur nächtlichen Beruhigung des Augustinerplatzes auch an diese Menschen gedacht wird.
Nicht aus den Augen verlieren wird der Bürgerverein die Themen Sanierung der Knopfhäusle, des Waldsees und das Dauerthema Parkraumbewirtschaftung, besonders im Bereich nördlich der mittleren Schwarzwaldstraße. Hierzu bedarf es jedoch eines Park-and-ride-Systems im Freiburger Osten. Zusammen mit dem befreundeten Bürgerverein Littenweiler soll dieses Großthema angegangen werden. Als Hauptziel steht die „Verlängerung der Straßenbahn zum Kappler-Knoten“ an.
Für den Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee bleibt also auch 2019 viel zu tun. Machen Sie mit!