Alle Beiträge von Admin Buergerverein

Abdeckerei beim Mösle?

Aus Freiburgs Archiven

(Fortsetzung und Schluss)
Über das Ausmaß der Geruchsbelästigung durch das Verbrennen der Kadaver gab es auch innerhalb der Stadtverwaltung unterschiedliche Ansichten. So war Stadtrat (Bürgermeister) Zimmermann der Ansicht „In den drei Jahren des Betriebs sind bis dahin keine Klagen eingegangen. Das Tierasyl liegt so frei und entfernt aller Wohnungen (mit Ausnahme der Gärtnerei Bensel) daß der Klage nur übermäßige Empfindelei oder aber wie vermutet besondere Böswilligkeit zu Grunde gelegt werden kann.“ Ein Transport zur „Wasenmeisterei wäre nicht nur für die zu passierenden Straßen eine unangenehme u. lästige sondern auch für die Stadt eine sehr kostbillige.“ Er stellte den Antrag, den Kamin vom Bauamt erhöhen zu lassen und die Hälfte der Kosten von ca. 100 M zu übernehmen.
Damit konnte dem Übel aber nicht durchgreifend abgeholfen werden. Nach Ansicht des Hochbauamts lag dies an der unsachgemäßen Betriebsweise: „Wenn dieser [Ofen] vor Beginn der Kadaververbrennung stark genug angeheizt würde, dürfte der Geruch zum größten Teil aufhören; erst wenn dies nicht hilft, dürfte die Frage eines größeren Ofens oder ein anderer Verbrennungsort in Erwägung zu ziehen sein.“ Jedenfalls konnte der Kamin nicht noch weiter erhöht werden. Immerhin erklärte die Stadt Ende 1905 dem Bezirksamt auf Nachfrage: Wir halten die Sache für vorläufig erledigt, sind aber auch „der Ansicht, daß mit der Errichtung der thermischen Kadaververnichtungsanstalt die Verbrennung der Tierleichen im Tierasyl überhaupt aufhören muß.“
1906 bewilligt die Stadt dem Wasenmeister Wilhelm Weis für die Abfuhr der Tierkadaver eine weitere Vergütung von jährlich 100 M. Dann schweigen die Akten. Lediglich am 26.7.1922 leitet die Stadt den Antrag von Frau Otto Hackenjos [sic!], „dem Tierschutzverein den Weiterbetrieb des ihrem Grundstück benachbarten Tierasyls zu verbieten“ zuständigkeitshalber an das Bezirksamt weiter.
(Stadtarchiv Freiburg C3 138/3)
Die Klagen betrafen in der Folgezeit nicht mehr die Belästigung durch den Geruch, sondern durch das Gekläffe der Hunde; sie endeten erst 1992 mit der Verlegung nach Lehen.
K.-E. Friederich, BV

Absage des Dreisam-Hocks 2020

Liebe Freunde des Dreisam-Hocks,
leider muss auch der Bürgerverein den diesjährigen Dreisamhock, der vom 11. bis 13. September hätte stattfinden sollen, Corona-bedingt absagen. Fast alle traditionellen Programmpunkte und Aktivitäten lassen sich in der gegenwärtigen Situation nicht oder nur erschwert durchführen. Gesundheit geht auch bei uns vor. Wir hoffen sehr, dass wir den Hock im nächsten Jahr wieder in gewohnter Weise durchführen können und wir Sie dort wieder begrüßen dürfen.
Theo Kästele, BV

Aussichtspunkt

Neuer Aussichtspunkt aus dem Sternwald vom Wiedenbachweg…
Bitte ans Forstamt, dort mindestens eine Aussichtsbank aufzustellen. Man müsste gar keine neue anschaffen – es gibt in der Umgebung Dutzende an „aussichtslosen“ Orten…

Text und Foto: Helmut Thoma, BV

Ersthelfer Praxistraining gegen Herzkreislaufstillstand für den Bürgerverein-Vorstand

Für öffentlich zugängliche, flächendeckend verfügbare Laien- Defibrillatoren (AEDs) warb Thomas Steuber, Ausbilder im Rettungsdienst bei der letzten BV-Vorstandsitzung. Besonders in den verkehrsreichen Tagesstunden erreichen die Rettungswagen nicht immer innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfristen ihr Ziel. Während ein Patient dann etwas länger warten muss, bis Hilfe eintrifft, gibt es aber auch Notfälle, bei denen es auf jede Minute ankommt. Umso dringender ist es, dass möglichst viele Bürger als Ersthelfer ausgebildet sind, die in der Lage sind, einen Kreislaufstillstand zu erkennen (Person ist nicht ansprechbar und atmet nicht normal) und dann beherzt eine Herzdruckmassage durchführen können um damit Leben zu retten. Denn die Überlebenschance sinkt pro Minute um zehn Prozent, wenn das Gehirn kein Blut und damit keinen Sauerstoff bekommt.

Thomas Steuber (Mitte kniend) unterweist den BV-Vorstand bei Übungen gegen den Herzkreislaufstillstand. Foto: Lehmann
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Quo Vadis Berthold-Gymnasium

Plötzlich ging alles ganz schnell. Im Schulentwicklungsbericht 2018 der Stadt Freiburg wurde dargestellt, dass ab dem Schuljahr 2020/21 entgegen früherer Statistiken die Schülerzahlen an allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg und besonders in Freiburg wieder ansteigen werden. Die Gymnasien verzeichnen dabei prozentual den höchsten Anstieg. Dass gehandelt werden muss ist klar. Die Einbindung der Öffentlichkeit in diesen Prozess ist jedoch mangelhaft. Nach Bekanntwerden der Erweiterungspläne des Berthold-Gymnasiums mehren sich die Beschwerden beim Bürgerverein

Der Hort der „Altsprachler“, Berthold-Gymnasium Schulbau von 1958. Foto: Lehmann

Nicht nur für den Bürgerverein war die Überraschung groß, als die Stadtverwaltung 2019 ihre Ausbaupläne für Freiburgs Gymnasien veröffentlichte. Anstatt dem schon länger anvisierten neu zu bauenden Gymnasium am Tuniberg setzte man die Erweiterung des Berthold- Gymnasiums im Freiburger Osten auf Priorität 1. Überraschend deswegen, weil das Berthold-Gymnasium, das Friedrich- und das Goethe-Gymnasium die drei nicht voll ausgelasteten Gymnasien der Stadt sind, im Gegensatz zu allen anderen städtischen Gymnasien, besonders der drei im Westen liegenden. Eine Erweiterung im bisherigen altsprachlichen Profil wäre jedoch reiner Wunschgedanke, deshalb bekommt das Berthold-Gymnasium ein zusätzliches naturwissenschaftliches Profil mit Informatik, Mathematik und Physik. Alles Fakten, die den Bürgerverein freuten, denn das prestigeträchtige Gymnasium ist ein wesentlicher und wichtiger Bildungsfaktor unseres Stadtgebietes.

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Abdeckerei beim Mösle?

Aus Freiburgs Archiven

(Fortsetzung von Juni 2020 und Schluss)
Über das Ausmaß der Geruchsbelästigung durch das Verbrennen der Kadaver in der Hansjakobstraße gab es auch innerhalb der Stadtverwaltung unterschiedliche Ansichten. So war Stadtrat (Bürgermeister) Zimmermann der Ansicht „In den drei Jahren des Betriebs sind bis dahin keine Klagen eingegangen. Das Tierasyl liegt so frei und entfernt aller Wohnungen (mit Ausnahme der Gärtnerei Bensel) daß der Klage nur übermäßige Empfindelei oder aber wie vermutet besondere Böswilligkeit zu Grunde gelegt werden kann.“ Ein Transport zur „Wasenmeisterei wäre nicht nur für die zu passierenden Straßen eine unangenehme u. lästige sondern auch für die Stadt eine sehr kostbillige.“ Er stellte den Antrag, den Kamin vom Bauamt erhöhen zu lassen und die Hälfte der Kosten von ca. 100 M zu übernehmen.

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Mountainbike contra Fußgänger

Die vielen Reaktionen auf den Leserbrief im Mai Bürgerblatt über das Verhalten von manchen Mountainbiker in unserem Stadtwald haben nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass Ende Mai ein Pressetermin im Ottilienwald stattfand. Initiiert wurde der Termin vom Forstamt Freiburg mit dem Ziel, durch die neue Aktion „gemeinsam Natur erleben“ den seit längerem schwelenden Konflikt zwischen Fußgänger und Mountainbiker auf Freiburgs Waldwegen in den Griff zu bekommen.

Nicole Schmalfuß und Andreas Schäfer vom Forstamt, Stephan Sevi vom Schwarzwaldverein und Patrick Hecklinger, Pressesprecher vom Freiburger Mountainbike-Verein richteten in ihren Eingangs-Statements Appelle der Toleranz an alle Erholungssuchende in den Stadtwäldern. „Nur mit gegenseitigem Respekt sind Erholung und Natursport im Wald dauerhaft ungetrübt möglich, da sonst die Stimmung im Wald komplett kippt“, so Forstamtsleiterin Schmalfuß.

Treffpunkt Ottilienwald: Vertreter*innen des Forstamts, des Schwarzwaldvereins und der Freiburger Mountainbike Clubs werben für gegenseitige Toleranz im Wald. Foto: Lehmann
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