Fahrradunfall

Muss immer zuerst ein schrecklicher Unfall erfolgen, bis endlich etwas geschieht?

Nach dem tödlichen Ausgang eines Zusammenstoßes Radfahrer/Auto Ecke Zasius- Bürgerwehrstraße gingen beim Bürgerverein viele Anrufe und E-Mails ein, alle mit dem gleichen Tenor: „Helfen sie als Bürgerverein mit, endlich die unübersichtlichen Kreuzungen der Wiehre für Fußgänger und Fahrradfahrende zu entschärfen“.

Blumen und Kerzen an der Unfallecke Zasius-Bürgerwehrstraß Foto: Lehmann

Dramatisch an diesen Forderungen ist, dass wir vor fünf Monaten in der April-Ausgabe unseres Bürgerblattes über die Unfallecke durch eine Leserzuschrift einer Mutter berichteten, die von untragbaren Zuständen über das wilde Parken an dieser viel befahrenden Ecke berichtete und die Stadt zum Handel aufforderte.
Gleich nach dem Unfall erfolgte ein Schreiben von uns an Bürgermeister Prof. Dr. Haag und an den Amtsleiter des Garten-und Tiefbauamtes, Herr Uekermann, mit der Bitte um einen baldigen Vor-Ort-Termin. Hierbei ging es zunächst primär um die unübersichtliche, sehr stark befahrene Unfallecke, in weiteren Schritten jedoch um ein Verkehrskonzept „sichere Straßen in unseren drei Stadtteilen“. Es geht hierbei um eine bessere Einsehbarkeit an Straßenkreuzungen für alle Verkehrsteilnehmer, deren Sichteinschränkung hauptsächlich durch falsch parkende Autos hervorgerufen wird. Geschehen könnte dies aus unserer Sicht durch Fahrradbügel oder Poller mit entsprechenden Markierungen. Die zuständige Bauverwaltung reagierte umgehend mit dem Folgeschreiben.

Sehr geehrter Herr Lehmann,
nach dem des schrecklichen Verkehrsunfalls mit einem tödlich verunglückten Radfahrer an der Kreuzung Zasius- / Bürgerwehrstraße hat die Bauverwaltung im Dezernat V entschieden, als eine Art Sofortmaßnahme fünf Kreuzungen in der Wiehre planerisch zu überprüfen und Maßnahmen zur Einhaltung der Parkregelung umzusetzen. Auch wenn uns noch kein Abschlussbericht der Polizei bzw. der Staatsanwaltschaft zum genauen Unfallhergang vorliegen, möchten wir unabhängig von den genauen Unfallursachen bei diesem konkreten Ereignis durch geeignete Maßnahmen dazu beitragen, dass trotz des sehr hohen Parkdruckes in der Wiehre die geltenden Parkregelungen besser eingehalten werden. Ziel ist es, neben der Querbarkeit für Fußgänger insbesondere die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
An den fünf Kreuzungen sollen als eine Art Probelauf für die jeweilige Situation sachgerechte Maßnahmen umgesetzt und deren Wirkung beobachtet werden. Gemäß unserem Abstimmungs-Telefonat mit Ihnen schlagen wir die folgenden fünf Kreuzungen vor:
Zasius-/Seminarstraße, Zasius-/Bürgerwehrstraße, Zasius-/Nägeleseestraße,
Zasius-/Sternwaldstraße und Zasius-Dreikönigstraße.
Alle fünf Kreuzungen werden jetzt von uns auf situationsgerechte Verbesserungsmöglichkeiten untersucht und Maßnahmen für den jeweiligen Einzelfall entwickelt. Nach Vorliegen der Planungen stimmen wir uns vor Umsetzung erneut mit dem Bürgerverein ab. Die Planung wird bei uns hausintern durch die Abteilung Verkehrsplanung in enger Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde durchgeführt.
Für den konstruktiven Austausch dürfen wir uns an dieser Stelle schon einmal ausdrücklich bedanken.
Mit Freundlichen Grüßen im Auftrag, Hans-Georg Herffs, Stadt Freiburg i. Br.

Über die schnelle Reaktion der zuständigen städtischen Behörde sind wir erfreut. Nicht erfreut sind wir über den Anlass dieser „Sofortmaßnahmen“. Denn die Forderung nach sicheren Kreuzungen in unseren Stadtteilen durch ein fuß-und radfahrerbezogenes Gesamtkonzept erheben wir schon lange, spätestens nach der Veröffentlichung unserer STELL-Broschüre im Jahr 2011. Nachzulesen unter Thema 5, Mobilität und Verkehr. (www.oberwiehre-waldsee.de/ STELL Broschüre).

Hans Lehmann, BV