Am 15. Januar lud der Landesvorsitzende des Vereins Badische Heimat, Dr. Sven von Ungern-Sternberg, zu einem Vortrag und einer Neujahrsbegegnung ins Haus der Badischen Heimat. Der Bürgerverein war geladener Gast.
Mit einem herzlichen Willkommen begrüßte Sven von Ungern-Sternberg die handverlesenen Gäste und ging kurz auf die Geschichte des Vereins und des Hauses ein. Seit über 100 Jahren ist der Landesverein Badische Heimat auf den Feldern Landeskunde, Geschichte, Denkmalpflege, Natur- und Umweltschutz tätig. Die Aktivitäten der zentralen Geschäftsstelle in Freiburg sowie der Regionalgruppen beziehen sich auf den Raum des ehemaligen Landes Baden, das seit 1952 Teil des Bundeslandes Baden-Württemberg ist. Dazu gehören die badischen Landschaften an Rhein, Donau, Neckar und Bodensee, im Schwarzwald, Odenwald und auf der Baar. Wichtig waren ihm die ausgezeichneten Kontakte zu den unmittelbaren Nachbarn im Elsass, nach Württemberg, der Pfalz und in der Nordwestschweiz zu betonen. Er hob hervor, dass „viele Ereignisse und Bilder unserer badischen Heimat ohne das Engagement des Landesvereins heute nicht mehr wahrnehmbar wären. Auch in der Gegenwart gilt es, dieses schönste Land für eine lebenswerte Zukunft zu erhalten und aktiv mitzugestalten“. Und weiter: „wir versuchen, die Geschichte Badens im Bewusstsein zu halten und pflegen die Erinnerungs- und Gedächtniskultur. Dazu gehören Denkmalpflege und Umweltschutz. Wir wollen die unverwechselbaren Besonderheiten Badens bewahren und in den modernen Zeiten, vor allem auch für die Jugend, bewusst machen. In einer Zeit der globalen Vernetzung, der weltweiten Mobilität und auch einer neuen Unübersichtlichkeit wächst parallel der Wunsch nach überschaubaren und vertrauten Bereichen, wo man sich daheim fühlt. Heimat hat wieder Konjunktur – zumal in Baden“, soweit der Vorsitzende.
Im Folgevortrag ging Stefanie Zumbrink, Fachbeauftragte für Denkmalschutz und Architektur, auf die 2018 beendete Sanierung des 1926 von Carl Anton Meckel erbauten Hauses mit seiner jetzt wieder „ochsenblutroten Farbgestaltung“ ein. Stilistisch war Meckel ein Wanderer zwischen der Gotik seines Vaters und der seines Lehrers Schäfer, der die barocke Formensprache bevorzugte. Besonders hervor tat er sich jedoch durch eine eigenwillige Farbgestaltung seiner von ihm entworfenen Häuser, wobei „Ochsenblutrot“ seine bevorzugte Farbe war. Das Herder-Verlagsgebäude, das Sparkassen-Hauptgebäude und jetzt wieder das in der Originalfarbe sanierte Haus der Badischen Heimat sind Zeuge hiervon. Zusammen mit den Kollegen Karl Gruber und Joseph Schlippe prägten seine Bauten das Bild Freiburgs vor dem Zweiten Weltkrieg.
Ein interessanter Nachmittag bei dem viel Interessantes über unsere Badische Heimat erfahren konnte.
Hans Lehmann, BV