Archiv für den Monat: April 2021

Was bedeutet Glasfaser für unseren Stadtteil?

In der Dezemberausgabe vom Bürgerblatt haben wir darüber berichtet, dass der Glasfaser-Breitbandausbau in Teilen der Wiehre dieses Jahr kommt und aufgrund von baulichen Maßnahmen mit Einschränkungen zu rechnen ist. Was genau bedeutet das aber perspektivisch für die Menschen im Stadtteil. Welche Vorteile und vielleicht auch neuen Möglichkeiten ergeben sich durch den Einsatz dieser Technologie, deren geplanter Einsatz übrigens gar nicht so neu ist? Dazu ein paar Rückblicke, Einblicke und Ausblicke.

Stolz präsentiert OB Horn bei einem Pressetermin ein Glasfaserkabel- Paket wie es derzeit in der Wiehre verlegt wird. Quelle: Stadt Freiburg

Vor genau 40 Jahren hatte Helmut Schmidt als Bundeskanzler bereits Pläne für einen bundesweiten Glasfaserausbau beschlossen, die Helmut Kohl aber ein Jahr später auf Eis legte, um Kabelfernsehen zu fördern. Einer der Gründe, weshalb die meisten deutschen Haushalte heute über Kupferkabel des Telefonnetzes oder das Kabelfernsehnetz ans Internet angeschlossen sind. Bei beiden sind die Übertragungsraten begrenzt. Glasfaser kann im Vergleich dazu weitaus mehr Daten übertragen als heute selbst die aufwendigsten Programme und Anwendungen erfordern. Der Glasfaserausbau ist somit gleichzeitig eine Investition in die Zukunft.

In der Pressemitteilung der Stadt wurde von FTTH (fibre tot he home) gesprochen. Das bedeutet, dass in Teilen der Wiehre eine Glasfaseranbindung direkt in die Wohneinheiten der Endnutzer*innen erfolgt, wodurch erst die hohen Übertragungsraten von 1000Mbit/s erreicht werden können. Im Vergleich dazu geht beim lange Zeit von der Telekom propagierten und der Bundesregierung gefördertem Vectoring das Glasfaserkabel nur bis zum nächsten Verteilerkasten. Bei der letzten Meile, bis in die Wohnung, wird weiterhin auf Kupferkabel gesetzt.

„Glasfaserkabel-Baustelle“ an der Ecke Dreikönigstraße/Erwinstraße Foto: Lehmann

Weshalb es immer notwendiger wird, viele Daten schnell übertragen zu können, hat das Leben im letzten Jahr unter Pandemiebedingungen gezeigt. In vielen Familien mussten sowohl Eltern als auch Kinder zeitgleich an unzähligen Videokonferenzen teilnehmen und es wurden Massen an Datenpaketen auf unterschiedlichen digitalen Plattformen hoch- und heruntergeladen. Auch der Austausch mit den Großeltern erfolgte über das Internet. Vieles davon wird auch nach Pandemie bestehen bleiben. Es werden Online-Spiele gespielt, Filme und Musik gestreamt und sich mit der Welt verbunden.

Rund 290 Kilometer Glasfaserkabel mit und 35 Verteiler werden bis Ende 2021 Foto: Lehmann

Zuhause zu arbeiten und sich weiterzubilden nimmt in allen Altersklassen und sonstige Gruppierungen immer mehr Raum ein. Deshalb brauchen nicht nur Gewerbegebiete schnelles Internet, um zukunftsfähige und günstige Voraussetzungen für moderne Arbeits- und Geschäftsmodelle zu schaffen, allen Teilen der Gesellschaft die kulturelle Teilhabe zu ermöglichen oder den Wissenschaftsstandort zu sichern. Durch den Glasfaserausbau wird die Wiehre in den nächsten Monaten zwar umfassende Tiefbauarbeiten ertragen müssen, aber dadurch technisch zukunftsfähig werden. Gute Aussichten in schweren Zeiten.

Dejan Mihajlovic, BV

Wissenswertes über Glasfaser

Schnell & sicher
Ermöglicht eine praktisch verlustfreie Datenübertragung als Lichtsignal mit Geschwindigkeiten bis 1 GBit/s. Die Glasfaserinfrastruktur ist konkurrenzlos robust
und wartungsarm.
Für Ihr Zuhause
Glasfaser bietet den Zugang zu allen modernen, digitalen Telekommunikations-, Informations- und Unterhaltungsangeboten
Highspeed
Keine Einschränkung oder Abfall in der Bandbreite, egal wie viele Nutzer in der Liegenschaft zeitgleich große Datenmengen beanspruchen, indem sie streamen, im Homeoffice arbeiten oder Onlinegames spielen.
Glasfaser der Telekom
Mit vielen Geräten gleichzeitig, immer und überall online sein, beste Telekommunikations- und Unterhaltungsangebote nutzen – all das fordert ein leistungsstarkes und stabiles Netz
Das Besondere:
Die Glasfaserleitung wird direkt bis in Ihr Zuhause geführt und ermöglicht Downloads von bis zu 1000 MBit/s und Uploads von bis zu 200 MBit/s.
Und das Beste zum Schluss:
Die Anschlussgebühren für Ihren Hausanschluss in Höhe von 799

Die Stadt meldete folgende Straßen der Wiehre, in denen in der ersten Ausbaustufe Glasfaserkabel verlegt werden:
Brombergstr., Bürgerwehrstr., Dreikönigstr, Erwinstr., Falkensteinstr, Fuchsstr., Glümerstr, Günterstalstr., Hildastr., Landsknechtstr, Maienstr., Nägeleseestr., Peter-Sprung-Str., Reichsgrafenstr., Scheffelstr., Schillerstr., Schützenallee 1-9; Schwarzwaldstr.4-30, Sternwaldstr., Talstr., Turnseestr., Uhlandstr., Urachstr., Zasiusstr.

Die Peter-Sprung-Spielstraße – ein lösbarer Konflikt

Die frühlingshaften Tage Ende Februar / Anfang März zeigten überdeutlich, wie beliebt der große Grünraum beim (gar nicht mehr so neuen) Wohnquartier unterm Wasserschlössle ist. Und alles könnte ganz einfach sein: Die gepflasterte Straße selber, wo schon lange keine Kinder mehr spielen, wird Teil der neuen „Radvorrangroute KLW“ (soll heißen: Kappel-Littenweiler-Wiehre). Und die großzügige Grünfläche gleich nebenan ist eine attraktive Spielfläche mit hoher Aufenthaltsqualität – auch für Erwachsene ohne Kinder. Alles prima – wäre da nicht auch noch die „Kaffeekiste“ als Gastronomie-Ersatz gleich an der Einmündung in die Dreikönigstraße und blöderweise auf der „falschen Seite“. Entweder es gelingt, der „Kaffeekiste“ einen Standplatz im Grünbereich zu schaffen, oder die Fahrweise der Radelnden auf der Vorrangroute wird durch originell-wirksame „Straßenmöblierung“ so reguliert, dass sie gar nicht anders können als rücksichtsvoll zu rollen. Wir sind zuversichtlich: Alles wird GUT – zuständig ist schließlich das GuT, (Garten- und Tiefbauamt), und dessen Planern wird sicher was Pfiffiges einfallen…

Helmut Thoma, BV

Leerstandskataster

„Die Stadt nimmt den Leerstand von Wohnungen sehr ernst“

Auch wenn die sogenannte Leerstandsquote laut einer Studie bei vergleichsweise niedrigen 0,4 Prozent liegt, sind das immerhin etwa 500 Wohnungen. Nicht jeder Leerstand ist eine ordnungswidrige Zweckentfremdung. Wenn Wohnungen saniert werden oder weniger als sechs Monate leer stehen, ist das erlaubt. Besteht eine Zweckentfremdung, geht die Stadt konsequent dagegen vor. Das Leerstandskataster, das vom Baurechtsamt geführt wird, leistet dabei Unterstützung.

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Meine persönliche Ansicht zur „gendergerechten“ Schreibe und Sprache

Immer häufiger liest und hört man (frau?) „gendergerechte“ Sprache in der Hoffnung, damit die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu fördern. Dies ist zwar ein wichtiges und noch längst nicht erreichtes Ziel; diese Sprache hat aber in meinen Augen mehrere Nachteile. Einmal führt dies zu sprachlichen Längen ohne Informationsgewinn (Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen – mir fällt dabei auf, dass mit dieser Formulierung zwar die Ministerpräsidentinnen von Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz eingeschlossen werden, nicht aber der Regierende Bürgermeister in Berlin, der Erste Bürgermeister in Hamburg oder der Präsident des Senats in Bremen, vielleicht weil es Männer sind?).

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Collegium Rubianum

Die Doppelhaushälfte Neumattenstraße 18 wurde um 1930 von Josef Ruby, einem der führenden Freiburger Zentrumspolitiker und Direktor der „Katholischen Volkshilfe“, erbaut; im Hinblick auf seine zwölf Kinder nannte er es „Haus Kinderglück“. Die Familie war im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv; so verhalf er manchen Verfolgten zur Flucht in die Schweiz oder versteckte sie; seine Frau Elisabeth geb. Poensgen verweigerte die Annahme des Mutterkreuzes mit der Begründung, man könne wohl Kühe prämieren, aber nicht Frauen. In der NS-Zeit hatte sie Anspruch auf das Mutterkreuz in Gold, weil sie „deutschblütig, erbgesund, sittlich einwandfrei“ (NS-Terminologie) war und mindestens acht Kinder geboren hat. Seit 1957 gilt das Mutterkreuz als verfassungsfeindliches Propagandamittel.

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Gestoppte Planungen beim Beckesepp Edeka-Markt in der Hansjakobstraße 158

In der Februar Ausgabe unseres Bürgerblattes berichteten wir über die Abriss- und Neubaupläne des Beckesepp Edeka-Marktes in der oberen Hansjakobstraße. Der ursprünglich geplante Abriss sollte im Herbst 2021 erfolgen, die Wiedereröffnung in neuen Räumen an gleicher Stelle war auf Herbst 2022 geplant.

Ursprüngliche Planung des Neubaus Beckesepp Hansjakobstraße Visualisierung Beckesepp
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SC Freiburg – Tennisabteilung Rot-Weiß

Die Tennisabteilung des Sport Club Freiburg ist mitten in der Vorbereitung für die kommende Freiluftsaison 2021. Sobald die Instandhaltung der Plätze im März abgeschlossen ist und das Wetter es zulässt, kann spätestens Mitte April auf allen acht Plätzen wieder Tennis gespielt werden. Die geltenden Vorgaben der Corona Verordnung müssen natürlich beachtet werden.
Neue Mitglieder nehmen wir gerne auf, wobei uns die Ausbildung im Kinder- und Jugendbereich ein besonderes Anliegen ist. 

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Leser*innebrief: Abriss des Hauses in der Hansjakobstraße 60

Sehr geehrter Herr Lehmann,

Entstehungsjahre der „Gartenvorstadtstadt Waldsee“. Foto: BZ Reihe Wiedersehen

der Abriss des Hauses  in der  Hansjakobstraße 60, von dem Sie auch in Ihrem Bürgerblatt der Märzausgabe berichteten, hat viele Anwohner des Stadtteiles Waldsee geradezu erschüttert. Wir leben in einem Stadtteil, der ab ca. 1920 als eine Art „Garten-Vorstadt“ entstanden ist. Diese ist zwar nicht so ausgestaltet wie in Haslach aber zeigt städtebaulich große Ähnlichkeiten. Wir erleben zurzeit einen großen Druck. Es werden alte Bestandshäuser abgerissen und durch Neubauten ersetz. Wenn dies so weitergeht, verliert unser „Erhaltungssatzung geschützter Stadtteil“ (klingt geradezu nach Hohn) seine Urbanität und es beginnt die Zerstörung  unseres Wohngebietes. 

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