Feuerwehr-Befahrung in der Oberau: „Ist mir doch egal, wenn jemand verbrennt“

Unglaublich aber wahr, die oben zitierte Äußerung eines Falschparkers, als er zu seinem vom Abschleppen bedrohten Auto dazukam. Die Feuerwehr appelliert dringlich an Autofahrer, eine Durchfahrtbreite von mindestens 3 Metern einzuhalten und nicht in Kurven zu parken.

Durch Falschparker behindert- kein Durchkommen für Feuerwherfahrzeuge. Foto: Feuerwehr Freiburg

Bei einer kürzlich durchgeführten Probe-Befahrung der Feuerwehr in der Oberau war an einigen Stellen kein Durchkommen für die Feuerwehrfahrzeuge. Dieser Zustand ist nicht tragbar, wie Bürgermeister Stefan Breiter betont: „Aufgabe der Feuerwehr ist es, Menschenleben zu retten. Dabei zählt jede Sekunde. Wenn die Kräfte zu einem Einsatz nicht durchkommen, kann das schwerwiegende Folgen für den Rettungseinsatz haben. Deshalb müssen wir die Parksituation in der Oberau im Auge behalten, wo nötig durch andere Zuschnitte der Parkplätze, aber auch durch konsequente Kontrollen.“

Bei der Befahrung mit dem Drehleiterfahrzeug der Feuerwehr in Begleitung des GVD und des GuT in den Straßen links und rechts der Runzstraße und im Granatgässle wurden insgesamt 18 Fahrzeuge in Kreuzungsbereichen und Haltverboten beanstandet. Nun stimmen die beteiligten Ämter ihre Erkenntnisse ab und werden Verbesserungsmöglichkeiten absprechen. Gemeinsame Fahrten mit dem Drehleiterfahrzeug finden nun regelmäßig und anlassbezogen statt, etwa bei Hinweisen aus der Bürgerschaft oder bei baulichen Veränderungen in einem Straßenbereich.
Nach der letzten Befahrung in der Oberau wurden an Knotenpunkten Grenzmarkierungen beschlossen, die in Kreuzungsbereichen von parkenden Pkw freizuhalten sind. Neuralgische Punkte sind allerdings nicht nur in der Oberau, sondern im ganzen Stadtgebiet. Im Einzugsbereich unseres Bürgervereins wurden z.B. die Landsknecht- und die Dreikönigstraße als weitere Problemstraßen genannt. Wird die Berufsfeuerwehr zu einem Brand in einer Wohnung alarmiert, rückt sie immer im sogenannten Zugverband aus. Dieser „Löschzug“ besteht aus einem Einsatzleitwagen (in der Größe eines Kleintransporters), zwei Löschgruppenfahrzeugen und einem Drehleiterfahrzeug (siehe Foto) – das sind jeweils zweiachsige, bis zu 10 Meter 3 lange Lkw mit bis zu 16 Tonnen. Je nach Einsatzstichwort fahren zusätzlich Löschfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr von ihren Standorten in den Stadtteilen los. Blockiert nun ein Falschparker die Zufahrt bekommen die Lösch- und die Drehleiterfahrzeuge Probleme. denn die Löschfahrzeuge sind bis zu 10 Meter lang und 2,50 Meter breit.
Die beteiligten Ämter haben sich auf verschärfte, regelmäßige Kontrollen bis hin zum Abschleppen von drastischen Fällen geeinigt.
Nochmals der Appell der Feuerwehr: „Halten Sie bitte eine Mindestdurchfahrtbreite von 3 Metern ein. Parken Sie nicht in Kurven. Das Parken in Feuerwehrzufahrten und an Rettungswegen ist verboten. Falschparker können die schnelle Rettungs- Anfahrt verhindern. Auch die fünf Minuten zum Bäcker sind im Brandfall fünf Minuten zu viel“.

Hans Lehmann, BV