Kein Baum lebt ewig

Nach einigen Astabbrüchen an den Pappeln in der Oberau hat das Garten- und Tiefbauamt (GuT) sich diese Bäume genauer angeschaut und vom Baumexperten Thomas Herdt untersuchen lassen. Über das Ergebnis informierte Jutta Herrmann-Burkart, stellvertretende Leiterin des GuT, die interessierten Bürger an Ort und Stelle; gut 30 waren gekommen. Die Hybridpappeln wachsen schnell, erreichen dafür aber nur ein Alter von 40 bis höchstens 80 Jahren, zumal da die Wachstumsbedingungen hier nicht optimal sind. Die mächtigen Kronen – im Gegensatz zu früher wurden sie nicht regelmäßig zurückgeschnitten – bieten Winden und Stürmen eine große Angriffsfläche, sodass mit weiteren Astabbrüchen zu rechnen ist, vor allem wenn die Zahl der Stürme im Gefolge des Klimawandels zunimmt. Gegenwärtig sind nur 10 % der Bäume ganz gesund, die übrigen geschädigt (20 % sogar stark geschädigt). Deshalb wird in nächster Zeit jeder Baum einzeln untersucht, der Kronenumfang nach Möglichkeit reduziert. Trotzdem wird man nicht umhin können, einzelne Bäume zu fällen. Sie werden durch solche ersetzt, die dem Klimawandel voraussichtlich besser angepasst sind.

Bürgerinformation an Ort und Stelle | Foto: Friederich

Der Bürgerwunsch, zum Ersatz ältere, große Bäume zu pflanzen, auch wenn dies höhere Kosten verursacht, ist verständlich; allerdings wachsen solche Bäume deutlich langsamer als junge, weshalb diese Anregung verworfen wurde. Die Behauptung, dass dicke Bäume nicht umstürzen können, so lange lediglich das Innere morsch ist, wird beispielsweise durch die umgestürzte Kastanie am Rotteckring widerlegt; niemand möchte dieses Risiko tragen. Der Bürgerverein vertraut der Fachkenntnis von Jutta Hermann-Burkart und Thomas Herdt, wird aber den weiteren Verlauf sorgfältig und kritisch begleiten.

K.-E. Friederich, BV