Interview mit SC Geschäftsführer Oliver Leki

Schon drei Wochen vor dem Saisonende stand für den Sportclub der Klassenerhalt fest. Am Montag nach dem Spiel gegen Düsseldorf sprach Stephan Basters mit dem Vorstand des SC Freiburg

Stephan Basters im Gespräch mit SC Freiburg Geschäftsführer Oliver Leki Foto: Basters

BBL: Oliver Leki, das muss doch ein schönes Gefühl sein, mal so entspannt montagmorgens hierher ins Büro kommen zu können?
Oliver Leki (OL): Ja klar, natürlich ist eine große Last von uns abgefallen, jetzt können wir in die Planung für die neue Saison gehen, da sind wir auch schon mittendrin, ja das ist heute wirklich ein guter Tag.
BBL: Kommen wir mal zur Planung, was bringt es für einen Vorteil, dass der SC Freiburg so früh den Klassenerhalt klar gemacht hat?
OL: Das sind natürlich zeitliche Vorteile, die bei den Vertragsgesprächen helfen, weil wir einfach Klarheit haben, in welcher Liga wir spielen. Das ist bei den allermeisten Verpflichtungen von großer Bedeutung. Und da in diesem Wahnsinnsmarkt Fußball in der Regel der Schnelle auch der Erfolgreiche ist, ist jede Woche, in der man früher am Markt agieren kann, gut.
BBL: Die nächste Saison wird für Spieler, Verantwortliche und Fans des SC Freiburg eine ganz besondere: es wird aller Voraussicht nach die letzte im Dreisam- bzw. Schwarzwaldstadion.
OL: Ja, das wird für alle emotional noch einmal eine besondere Situation sein, für alle, da haben Sie Recht, mit Abschluss der kommenden Saison soll es ins neue Stadion gehen.
BBL: Was ja für den Verein große Veränderungen mit sich bringt, wie planen Sie das?
OL: Wir werden dann 35 000 Zuschauer im neuen Stadion haben, wir werden irgendwann die Fans informieren, wie das mit den Tickets für das neue Stadion aussehen wird, die Fragen stellen sich natürlich. Die Fans wollen ihren Platz sichern, die wollen wissen, wo sie sitzen werden, das läuft mittlerweile alles an. Es kommt gut an, das neue Stadion, das ist für uns natürlich auch ganz wichtig.
BBL: Was passiert, wenn das neue Stadion nicht rechtzeitig fertig wird?
OL: Das ist uns bewusst, dass der Zeitplan sehr eng getaktet ist, das war er vom ersten Tag an. Sollte es nicht klappen, dass wir zum Beginn der Saison 20/21 im neuen Stadion spielen, wird man schauen müssen, dass man übergangsweise noch im Schwarzwaldstadion spielen wird.
BBL: Stichwort Schwarzwaldstadion: was uns hier im Freiburger Osten besonders interessiert, was wird aus dem alten Stadion des SC Freiburg?
OL: Das sind wir in Gesprächen mit der Stadt, die signalisiert hat, dass das Stadion Teil der Sportachse bleiben soll. Es ist natürlich Heimat des Clubs, das soll sie weiterhin bleiben, wir wollen unsere Frauen und Mädchenmannschaften hier spielen lassen, gleichzeitig soll die U23 hier spielen, also wir streben eine weitere Nutzung an, da sind wir wie gesagt in Verhandlungen mit der Stadt.
BBL: Das heißt die Entscheidung, was mit dem Stadion passieren wird, liegt bei der Stadt?
OL: Die Stadt ist Eigentümerin des Geländes, sie muss entscheiden. Es gibt auch andere Vereine, die Interesse an dem Stadion signalisiert haben, das ist nachvollziehbar, wenn solche Flächen frei werden, aber ich denke, wir haben gute Argumente, warum wir es weiter nutzen wollen.
BBL: Letzte Frage noch einmal zur kommenden Saison: da ist der Sportclub erstklassig, doch viel wichtiger ist es auch in der Saison 20/ 21 in der 1. Liga zu spielen, sie wollen sicher nicht als Zweitligist ins neue Stadion einziehen, oder?
OL: Es ist irgendwie nie gut, Zweitligist zu sein, aber Sie haben Recht, im Jahr des Umzuges wäre es nochmal weniger schön, dass wir 2. Liga spielen. Deshalb werden wir natürlich alles daran setzen, auch übernächste Saison erstklassig zu sein.
BBL: Oliver Leki, wir danken für das Gespräch.