Knopfhäusle Stippvisite

Regierungspräsidentin Schäfer und Baubürgermeister Haag verschaffen sich einen Überblick über die angelaufenen Voruntersuchungen des Sanierungsverfahrens.

Die ursprüngliche Arbeitersiedlung Knopf-Häusle aus dem 19. Jahrhundert ist ein Kulturdenkmal und ein wichtiges Erbe, das auch für die kommenden Generationen zu bewahren ist. Seit 1983 steht diese Siedlung unter Denkmalschutz. Er soll helfen, Denkmale mit all ihren für den Denkmalwert maßgeblichen Eigenschaften zu erhalten, aber auch eine geeignete Nutzung nach heutigen Ansprüchen zu ermöglichen.

Kurzvisite Knopfhäusle Foto: Lehmann

Außer einigen Häusern entlang der Schwarzwaldstraße, die in privatem Besitz sind, ist der Wohnungsbestand zum Großteil im Besitz der stadteigenen Freiburger Stadtimmobilien GmbH (FSI), die auch federführend für die dringend notwendige Sanierung ist.
Im Jahr 2017 wurde die Knopfhäusle-Siedlung in das Städtebauförderungs-programm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Der Gemeinderat beschloss die Einleitung der vorbereitenden Untersuchungen (VU) Anfang Juli 2017. Regierungspräsidentin Schäfer und Baubürgermeister Haag verschafften sich mit ihrem Kurzbesuch Ende Oktober 2018 einen Überblick über den Stand der Voruntersuchungen.

Regierungspräsidentin und Baubürgermeister betonten, dass das übergeordnete Ziel der Erhalt der gesamten denkmalgeschützten Bausubstanz ist. Ebenso wurde betont, dass den öffentlichen Bereichen der Siedlung eine zentrale Rolle zukommt. Sie sollen familienfreundlich gestaltet und zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Siedlung dienen. „Dem öffentlichen Straßenraum, dem Kinderspielplatz und den Freiflächen vor den einzelnen Gebäuden kommen eine wesentliche Bedeutung als generationsübergreifender Begegnungs- und Kommunikationsort zu“, betonte der Baubürgermeister.

Begehung des Ensembles „Knopfhäusle “ in Freiburg mit Bürgermeister Martin Haag und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer

Folgende begleitende Maßnahmen fanden bereits statt. Öffentliche Auftakt-Veranstaltung in der Turnhalle der Emil-Thoma Schulen am 22. Juni 2018 mit ca. 100 Interessierten. Ziel war es, die Projektstruktur und die beteiligten Akteure vorzustellen. Am 23. Juli fand als niederschwelliges Angebot ein „Knopfhäusle-Hock“ mit gemeinsamem Grillfest statt. Bei Spaziergängen durch das Gebiet konnten die Bewohnerinnen und Bewohner als „Experten vor Ort“ zeigen, was ihnen besonders wichtig ist. Weiterhin geplant sind Sprechstunden für persönliche Anliegen. Drei Sprechstunden-Termine, die direkt in der Kopfhäusle-Siedlung stattfinden werden, sind hierfür vorgesehen. Zur Fundierung der sozialen Begleitmaßnahmen wird eine Studie zum sozialen Miteinander von der Universität Freiburg durchgeführt.
Weiterhin werden Schlüsselgespräche mit zentralen Akteurinnen und Akteuren, öffentlichen Aufgabenträgern und Einrichtungen aus dem Gebiet durchgeführt. Die Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchungen sollen Anfang 2019 vorliegen und werden den Bewohnerinnen und Bewohner in einer weiteren öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Die Entscheidung des Gemeinderats zur Festlegung des Sanierungsgebiets ist nach derzeitigem Stand ebenfalls für das erste Halbjahr 2019 vorgesehen.
Der Mieterbeirat der Freiburger Stadtbau GmbH und der Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee sind eng in die VU eingebunden und können bei eventuell auftretenden Unstimmigkeiten als Vermittler einbezogen werden.

Info zum Programm soziale Stadt Knopfhäusle
Laufzeit: 2017-2026
Förderrahmen VU: 833.000 € (60 % Bund & Land, 40 % Stadt)
Gesamtkostenförderrahmen: ca. 4,25 Millionen
Gesamtsanierungskosten: ca. 8,00 Millionen

Hans Lehmann, BV