Wodan-Halle eine Stadtteil- Kult- Veranstaltungsstätte im Ganter-Hausbiergarten

Foto: Hans Lehmann

Wir vom Bürgerverein haben Gerhard Spiecker, dem Betreiber des Ganter Hausbiergartens mit der auf dem gleichen Gelände befindlichen Wodan Halle viel zu verdanken. Ob als Veranstaltungsort unseres Neujahrsempfangs, unseres Dreisamhocks oder sonstiger Bürgervereins- Veranstaltungen, Gerhard Spiecker ist immer für uns da. Es ist Zeit, sich einmal öffentlich zu bedanken.

Auf Grund der Tatsache, dass wir dieses Jahr den neunzehnten Dreisamhock im Ganter Hausbiergarten / Wodan-Halle veranstalteten und damit nächstes Jahr ein Jubiläums-Dreisamhock ansteht, wurden wir neugierig und recherchierten die Geschichte unseres Veranstaltungsortes.
Als Kompensationsgeschäft für Flächen auf dem Ganter-Areal, die für den Bau der B31 weggefallen waren, erwarb die Ganter Brauerei das bisher als städtischer Bauhof genutzte Gelände unmittelbar westlich der Brauerei. Gerhard Spiecker pachtete im Juni 1998 das Gelände von der Brauerei, der Ganter-Hausbiergarten erlebte seine Geburtsstunde. Nicht alle waren jedoch darüber glücklich, denn wie wir erfuhren ließ er traurige Bauhofbedienstete zurück, denn die unmittelbare Nähe Brauerei und Bauhof hatte sich über die Jahre aufs Beste eingependelt. Im Oktober 1998 stand der Geburtstag „100 Jahre Wodan Bier“ an. Zu diesem Anlass wurde auf dem Gelände des Ganter- Hausbiergartens ein Festzelt aufgestellt und eine Kulturwoche mit Konzerten und Kleinkunst veranstaltet. Erfolgsbedingt wurde 1999 diese „Wodan Woche“ wiederholt. Der noch größere Erfolg zeigte jedoch, dass Zelte keine Dauerlösung darstellen, deshalb wurde der Umbau der ehemaligen Werkstatthalle mit entsprechendem Ambiente zu einer Halle für Konzerte und sonstigen kulturellen Anlässen beschlossen. Da das Wodan-Bier-Jubiläum Ausgangspunkt für diese Zelt-Festwoche war, war auch klar wie der Name der Halle zu lauten hatte: Die Wodan Halle war geboren.
Das erste, allerdings noch nicht öffentliche Konzert in der neuen Halle war ein Auftritt der Boy Group „Back Street Boys“, die ein Video-Clip für einen ihrer Hits in der Halle drehten. Dann ging es Schlag auf Schlag. Es sprach sich schnell herum, dass nicht nur die Halle ein idealer Ort für alle Art von Musik- und sonstigen kulturellen und sozialen Veranstaltungen war, sondern dass mit dem Trio Spieker/Bender als Pächter und dem von Anfang dazu gestoßene Ray Austin, der die musikalische Leitung und Konzertorganisation übernahm, geballte Veranstaltungs- Kompetenz an diesem Ort gebündelt war. Von nun an war die Wodan-Halle ein Treffpunkt für Freunde der Live- Musik-Unterhaltung, vieler Firmen- und Privatfeiern sowie Veranstaltungsort vielfältiger sozialer Veranstaltungen. Hervorzuhaben sind hierbei die jährlich stattfindenden Charity- Aktionen „Avanti-Dilettanti“ für die sich Medienleute und prominente Freiburger auf die Bühne stellen und für in Not geratene Journalisten Geld einspielen oder das Obdachlosen Weihnachtsfest. Für diese sozialen Veranstaltungen wird keine Mietgebühr erhoben, sondern im Gegensatz noch zusätzliche Spenden organisiert.
Auf die Frage an Gerhard Spieker, ob er eine Botschaft oder Wünsche hat, die mit diesem Artikel öffentlich gemacht werden können, antwortete er spontan: „Wir bemühen uns um wirklich faire Eintrittspreise bei unseren Konzerten. Wir versuchen die Preise so zu gestalten, dass sie fürs Publikum zumutbar sind und gleichzeitig den Musikern die Chance geben, zumindest etwas Taschengeld zu verdienen und im optimalen Fall eines vollen Hauses, sogar recht gut. Für uns als Betreiber bleiben in der Regel nach der Bezahlung der Musiker noch 30%, die wiederum für Werbung, GEMA-Gebühren und Instandhaltungen und Verbesserungen der Technik vollständig aufgebraucht werden. Derzeit sind wir tatsächlich defizitär und legen pro Jahr 10.000 Euro drauf und kompensieren den Verlust durch unsere anderen beruflichen Aktivitäten“.
Auf den Hinweis, dass das soeben Gesagte zwar eine Botschaft einer ungewöhnlichen sozialen Einstellung war, aber keine Wünsche beinhaltete, formulierte Gerhard Spiecker: „Wir sind sehr stolz dass wir bisher alles so hinbekommen haben, gegen eine zukünftige Unterstützung der Stadt gibt es jedoch keine Einwände“.
Wir vom Bürgerverein sind ebenfalls stolz, solch eine sozio-kulturelle Einrichtung in unserem Stadtbezirk zu haben und verstärken hiermit die Bitte an die Stadt um finanzielle Unterstützung. Anderen vergleichbaren Institutionen wie z.B. dem Jazzhaus wird diese Unterstützung seit Jahren zugestanden. Gleiches Recht für alle!

Hans Lehmann, BV