Während der Dauer unseres Dreisamhocks stand der mobile Eisverkaufswagen anstatt wie gewohnt an der oberen Dreisam im Ganter Hausbiergarten. Wir erkundigten uns bei Herrn Luis Salgado wie es ihm in diesem Sommer erging und wie seine Zukunftspläne aussehen.
„Lasst den Eismann Eis verkaufen“, so lautete der Appell, den wir gemeinsam mit der Badischen Zeitung vor dieser Sommersaison öffentlich an die Stadt richteten, nachdem im März dieses Jahres das Verwaltungsgericht auf der ganzen Linie zugunsten des Eisverkäufers entschieden hatte. Er hatte Klage eingereicht, nachdem ihm die Stadt Anfang 2016 verboten hatte, was er im Sommer 2015 erfolgreich praktizierte, nämlich Eis aus seinem „Luis-EisMobil“ an der oberen Dreisam beim SC- Stadion zu verkaufen.
Die Eis-Sommersaison 2017 neigt sich dem Ende entgegen und damit läuft die bis Ende des Monats September von der Stadt bewilligte vorläufige Genehmigung zum Verkauf von regionalem „Ruh-Bauerneis“ im „Luis EisMobil“ aus. Für Herrn Salgado war es eine gute Saison, denn er schaffte es mit seinem Eis- und Kaffeeverkauf für sich und seine Familie ohne öffentliche Unterstützung das Leben zu bestreiten. Er beschwert sich nicht über die Stadt, denn er kann nach dem Auslaufen der Verkaufsgenehmigung Ende September auf Antrag monatlich die Lizenz verlängern lassen. Ob aber die Stadtverwaltung weitere Rechtsmittel einlegen und das Genehmigungs- Urteil überprüfen lassen wird, ist noch immer nicht geklärt, da hinter der Einzelgenehmigung für das „EisMobil“ noch eine ganze Schar von „Food-Trucks“ auf ähnliche Genehmigungen hoffen. Ungeachtet dieser Tatsache, blickt Herr Salgado optimistisch in die Zukunft, denn er wird über den Winter das Fahrzeug grundrenovieren, damit er auch in der Saison 2018 wieder an der Dreisam und bei vielen Privat- und Firmenfeiern sein regionales Bauerneis verkaufen kann. Er verspricht auch, den Preis von einem Euro pro Kugel (badisch Bolle) zu halten. Schön wäre, wenn wir in Zukunft nur noch Positives über den mobilen Eisverkäufer in unserem Stadtbezirk berichten könnten und nicht immer über seine Ängste um den Verlust seiner Lebensexistenz.
Hans Lehmann, BV