Douglasien-Zapfenpflücker in den Wiehre-Wäldern

Baumkletterer ernten auf Freiburger Wipfeln rund eine Million Douglasien-Zapfen im Wert von 30.000 Euro, das Saatgut der Freiburger Douglasien ist begehrt

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Erntezeit in schwindelnder Höhe: Etliche Zapfenpflücker sind in den letzten Tagen durch die Kronen der mächtigen Douglasien im Freiburger Wald geklettert. Auf 315 Bäumen haben sie rund eine Million der noch grünen Zapfen geerntet. Die Erntemenge beträgt 27.500 Kilo und macht etwa 80 Prozent der in Baden-Württemberg geernteten Douglasien-Zapfen aus. Durch den Verkauf an fünf Forstsamenhändler konnte das Forstamt einen Erlös von rund 30.000 Euro erzielen. Die Zapfen kommen nach der Ernte in sogenannte Forstsamendarren oder Klengen, von denen es in Deutschland nur acht Stück gibt. Die Darre ist ein Ofen, in dem die Zapfen aufwendig getrocknet werden. Mit Hilfe eines großen Schüttelsiebes werden die Samen dann herausgelöst und von den Flügelchen getrennt. In Kühlhäusern kann das Freiburger Saatgut bis zu 25 Jahre gelagert werden, bis es ein Käufer es bestellt und schließlich in seiner Forstbaumschule aussäht. Aus einem Kilo Saatgut zum Preis von bis zu 1.000 Euro lassen sich rund 35.000 Sämlinge ziehen. Das Saatgut aus Freiburgs Wäldern ist sehr begehrt. Grund ist die nordamerikanische Herkunft der Douglasien, die sich durch schlanken, geraden Wuchs und feine Äste kennzeichnet. In Deutschland wird die Baumart seit etwa 125 Jahren forstlich angebaut und fühlt sich hier sehr wohl. Auch der höchste Baum Deutschlands auf dem Illenberg über Günterstal ist eine Douglasie. „Waltraut vom Mühlwald“ misst stolze 67 Meter und ist mit mehr als hundert Jahren noch jung: Ein Verwandter gleicher Art namens „Red Creek Tree“ aus Port Renfrew bei Vancouver ist heute 74 Meter hoch und stammt aus dem Jahr 1000 nach Christus.