Warten auf Godot: Nach einem Brand beim Obdachlosenlager unter der Brücke Hindenburgstrasse / Fabrikstrasse warten alle auf ein neues tragfähiges Obdachlosen- Unterstützungs- System
Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit häufen sich die Beschwerden beim Bürgerverein über die Zustände unter den Dreisambrücken, verursacht durch Obdachlose mit ihren unerfreulichen Unrat- und Lärm- Hinterlassenschaften. Das Problem der steigenden Obdachlosigkeit ist ein bundesweites Problem, von dem Freiburg nicht ausgeschlossen bleibt. Nach einer aktuellen Schätzung der Stadtverwaltung fehlen derzeit in Freiburg rund 400 Plätze zur Unterbringung. Deswegen will die Stadt rund 1,5 Millionen Euro in ein Sofortprogramm investieren.
Das Thema Obdachlosigkeit in unserem Stadtbezirk hat ab dem 09. Juli noch einmal Fahrt aufgenommen, nachdem an diesem Samstag- Abend die Feuerwehr in die Oberau ausrücken musste, um im Nachtlager unter der Brücke der Fabrikstraße mehrere Matratzen, die in Flammen standen, zu löschen. Ab dem Folgetag meldeten sich mehrere Bürger der Fabrik-, Hindenburgstraße und der Oberau bei uns, mit der Bitte verbunden, dass wir uns dafür einsetzen, dass die Polizeiverordnung der Stadt Freiburg, die vorgibt, dass Obdachlose nicht in der Innenstadt nächtigen dürfen, endlich ernsthaft umgesetzt wird, da die Zustände unter den Dreisambrücken so nicht mehr hinnehmbar sind.
Die Stadtverwaltung gesteht, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht, dass das Obdachlosenzentrum Oase an der Haslacher Straße jedoch aus allen Nähten platzt. Die Situation verschärft sich noch, weil andere Unterkünfte für Wohnungslose an der Wonnhalde oder an der Schwarzwaldstraße so marode sind, dass sie nicht mehr genutzt werden können.
So bleibt uns zurzeit nur die Einreihung in die Liste „Warten auf Godot“, denn die Stadtverwaltung sieht ohne Alternativangebote derzeit keine schnelle Lösung der „Dreismbrücken-Problematik“. Wenn der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung zustimmt, werden insgesamt 100 neue zusätzliche Plätze geschaffen, die für eine Entspannung der Lage sorgen sollen. Wir vom Bürgerverein sehen bezüglich eines Angehens des Problems einen Silberstreif am Horizont, denn wir sind Ende Juli zu einem Gespräch mit der Stadtverwaltung in dieser Sache eingeladen.
Hans Lehmann, BV