Neues zum Bauprojekt der Kapriole an der Oberrieder Straße

Das Büro Weissenrieder entwickelt die Pläne für die Freie Demokratische Schule am Konrad-Guenther-Park

Was lange währt, wird endlich gut: Im Jahr 2014 traf sich eine große Runde insgesamt neun Mal, um im Rahmen einer vom Rechtsamt der Stadt Freiburg initiierten Mediation über die Neubaupläne der Kapriole zu beraten. Als Ergebnis wurde ein „Fußabdruck“ festgelegt als Baufenster, das der Neubau nicht überschreiten sollte – und es wurden eine Reihe weiterer Vereinbarungen zugunsten des Natur- und Artenschutzes angesichts der sensiblen Parkrand-Lage getroffen.

Die Arbeiterwohlfahrt entschied sich, den Standort der Frühförderstelle an der Oberrieder Straße im Stadtteil Waldsee ganz aufzugeben und alle ihre Gebäude an die Kapriole zu verkaufen. Der marode Gebäudeteil im Osten soll abgerissen und in Holzbautechnik neu gebaut werden.

Noch in diesem Jahr sollen die Entwürfe den zuständigen Behörden zur Genehmigung vorgelegt werden. Baubeginn ist für 2017 geplant, wobei die Brutzeiten berücksichtigt und eine baubiologische Begleitung installiert werden.

Architekt Jochen Weissenrieder erläuterte, wie sich sein Büro dem Projekt angenähert hat: „Wo und wie findet Lernen für die Welt von Morgen statt? Wie können die pädagogischen Inhalte in Architektur umgesetzt werden?“ Das Kapriole-Konzept basiert auf freiem und selbstbestimmten Lernen und braucht vielfältige Möglichkeiten zur Begegnung wie auch zum Rückzug – für die Architekten ein spannender Prozess. Weissenrieder ist sich des Privilegs bewusst, in Parkrand-Lage an der Oberrieder Straße bauen zu können: „Das passt wunderbar zu der einzigartigen Nutzung und dem besonderen Konzept der Kapriole.“
Der Entwurf des Freiburger Büros konzentriert die Baumasse direkt am Parkplatz und baut insgesamt sehr kompakt, um dem Park mehr Luft zu geben. Der Haupteingang wird in der Mitte des Gebäudekomplexes liegen – dieser präsentiert sich als differenziertes Gebäude aus verschiedenen Einzelbaukörpern und gewährleistet so einen guten Übergang zum Altbau.

Die Architekten legten die Aula um einige Stufen tiefer in den Boden, so dass das Gebäude die in der Mediation definierte maximale Höhe sogar unterschreitet. Noch nicht entschieden ist, ob das Schulhaus ein Flachdach mit extensiver Begrünung oder ein flaches Satteldach erhalten wird. Besonders erfreut waren die anwesenden Nachbar(inne)n und Naturschutzverbands- Vertretungen, dass fast alle kostbaren Eichen erhalten werden können und dass der Parkplatz in bisheriger Form bestehen bleibt, das Gebäude also nicht näher an die Straße rückt, so dass das schützenswerte Gehölz an der Straße nicht angetastet wird.

Mehr Informationen im Internet unter http://www.kapriole-freiburg.de/