Anfang August ist der Waldsee wegen der hohen Wassertemperaturen (26° C) „umgekippt“; aus Sauerstoffmangel starben praktisch alle 2000 Fische und die meisten Krebse. Weil das Fischsterben am Sonntag begonnen hat, dauerte es längere Zeit, bis die zuständigen Behörden einschritten; im Bürgerblatt (September 2018) haben wir darüber berichtet.
Seitdem bemühen sich die Ämter um eine ökologische Entschlammung. Zuvor mussten die unter Naturschutz stehenden Großmuscheln durch einen Experten geborgen und an einen sicheren Ortgebracht werden. Viele Begehungen und Besprechungen unter Beteiligung des Umweltschutzamtes und Vertretern des Naturschutzes waren als Vorbereitung nötig; das Südufer des Waldsees musste für Monate gesperrt werden. Am 10. Oktober konnten die Arbeiten endlich beginnen.
Für Spaziergänger sah es fast etwas unheimlich aus, was da geschah: “Strippenzieher“ in schwarzen Neoprenanzügen spannten in engem Abstand Sperrbänder vom Nord- zum Südufer. Zwischen diesen Markierungen gingen sie gebückt mit einem großen Eimer durch das schlammige Wasser und holten von Hand bis zu acht Stunden lang täglich Muscheln aus dem kalten Schlamm.
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Foto: Gisela Friederich