Klimabildung als wichtiger Bestandteil
Das Freiburger United World College kooperiert seit dem 27. Februar 2020 offiziell mit der marokkanischen High Atlas Foundation: bis Ende des Jahres sollen im Altasgebirge sowie in weiteren Regionen Marokkos 24.000 Obst- und Nussbäume gepflanzt werden – in Kooperation mit lokalen Landwirten und Dorfgemeinschaften. Das Vorhaben ist Teil der „Climate Crisis Response Strategie“ der Schule; bis Ende 2020 möchte das UWC möglichst klimaneutral sein. „Bei einem Schulprojekt, dessen Kernaktivität das Zusammenbringen von Menschen aus aller Welt ist, ist der ökologische Fußabdruck natürlich nicht gering“, so Nachhaltigkeitskoordinator Tobi Kellner. „Bäume pflanzen kann unsere Emissionen nicht einfach ungeschehen machen, letztendlich müssen wir unser Verhalten ändern. Wir können und wollen uns von dieser Verpflichtung nicht ‘freikaufen‘ – das geben wir so auch an unsere Schüler*innen weiter. Dennoch ist das Aufforstungsprojekt etwas, das wir machen können während wir die anderen Elemente unserer Klimastrategie ausbauen.“
Der Ausgleich durch das Aufforstungsprojekt ist ein Baustein der Strategie; auch intern ist die Schule bemüht, Emissionen zu reduzieren: durch weniger Reisen der Schülerinnen und Schüler während der Winterferien, einem nachhaltigeren Lebenswandel in Bezug auf Kleidung, Ernährung oder Papierverbrauch. Seit dem Fokustag Nachhaltigkeit im Januar 2020, bei dem sich die komplette Schule auf ein Thema konzentriert und der Unterricht für einen Tag ausfällt, arbeiten die Jugendlichen an Vorschlägen, wie das am UWC konkret umgesetzt werden soll.
Das UWC sieht hier großes Potenzial für ein Projekt im Bereich Klimabildung und möchte jungen Menschen Wissen und Handwerkszeuge für die Wiederherstellung zerstörter Ökosysteme an die Hand geben. „Wir arbeiten an einem Sommerkurs im Atlasgebirge, im Rahmen dessen junge Menschen aus Marokko und aus aller Welt zusammen lernen und erleben, wie Wiederaufforstungsprojekte messbare Verbesserungen für Mensch, Natur und Klima bringen können“. Eine erste kleine Gruppe Schülerinnen und Schüler soll dazu bereits im Juni 2020 aus Freiburg nach Marokko reisen – selbstverständlich mit dem Zug.
Die Arbeit der High Atlas Foundation und die Idee der Kooperation wurde am 26. Februar 2020 im Rahmen eines öffentlichen Vortrags durch den Präsidenten und Mitbegründer der HAF Yossef Ben-Meir am UWC vorgestellt; rund 50 Besucherinnen und Besucher aus Freiburg folgten der Einladung.
Langfristig will das UWC hier auch mit anderen Institutionen zusammenarbeiten, gerade auch mit Schulen in Freiburg. „Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, aber wir würden uns freuen, wenn sich interessierte Schulen oder Institutionen bei uns melden“.
Julia Angstenberger, Öffentlichkeitsarbeit