Mit einer Begehung Ende Oktober 2019 stellte Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach den von der Freiburger Stadtbau fertiggestellten II Bauabschnitt des Wohnheims an der Bergäckerstraße (früher Hammerschmiedstraße) vor. Zu dem bereits im Jahr 2017 fertiggestellten Bauabschnitt I mit 15 Wohnungen kommen nun weitere 33 Wohnungen hinzu. Nach dem Bezug des neuen Wohnheims leben dann insgesamt bis zu 280 Geflüchtete auf ca. 6 100 m² Gesamtfläche der neuen Wohnanlage.
„Mit den Bauten an der Bergäckerstraße ist kein neues Wohnheim geschaffen worden, sondern das seit langem schadhafte Wohnheim aus den 90er Jahren ersetzt worden. Jedoch anders als das frühere Wohnheim bietet der Ersatzbau mehr Privatsphäre. Das ist ein wichtiger Schritt hin zur Normalität und Voraussetzung für die nachhaltige Integration“. Mit diesen Worten begrüßte Ulrich von Kirchbach die geladenen Gäste zur Vorstellung der neuen Gebäude, in die ab November 2019 Geflüchtete einziehen.
Dr. Magdalena Szablewska, Technische Geschäftsführerin der Freiburger Stadtbau, erläuterte die Bauweise der neuen Wohngebäude: „Diese sind zweigeschossig und ordnen sich in drei Baukörpern U-förmig um einen attraktiv gestalteten Innenhof. Die Wohnungen bieten ein bis vier Zimmer. Im Erdgeschoss sind alle Wohnungen barrierefrei erreichbar. Zudem befinden sich dort drei Wohnungen, die auch mit dem Rollstuhl genutzt werden können. Die Wohnungen im zweiten Geschoss sind über einen Laubengang zugänglich. Die Wohngebäude wurden nach dem Energiestandard KfW 55 errichtet“.
Das Wohnheim im Stadtteil Waldsee bietet sich aufgrund seiner flexibel gestalteten Wohnungsgrößen (Ein- bis Vierzimmerwohnungen) und durch die gute Erreichbarkeit über die Fußgängerbrücke zu den naheliegenden Haltestellen der Stadtbahn besonders für Familien mit Kindern an. Auch die Wege zu den umliegenden Schulen sind kurz. Für die Kinder wurden Spielmöglichkeiten im Freien geschaffen. In einem Gebäude des jetzt fertiggestellten Bauabschnittes gibt es auch ein Büro des Amtes für Migration und Integration. Dort finden die Geflüchteten Ansprechpartner für ihre Anliegen.
Billig waren die bis jetzt fertiggestellten Bauabschnitte nicht. Der II. (neue) Bauabschnitt kostete 6,8 Mio. Euro, das Gesamtvolumen beider Bauabschnitte I und II belief sich auf insgesamt 9,9 Mio. Euro.
Im noch ausstehenden Bauabschnitt III soll dann das verwirklicht werden, für das sich der Bürgerverein von Anfang an eingesetzt hat, nämlich ein gemischtes Wohnen von Geflüchteten, Alleinerziehenden und Studierenden; eine soziale Durchmischung beugt einem möglichen Flüchtlings-Ghetto vor.
Hans Lehmann, BV