Andrei Oltei stammt aus Târgoviște in Rumänien, der ehemaligen Hauptstadt der Walachei, heute mit rund 80 000 Einwohnern; sein Vater ist orthodoxer Priester, seine Mutter Medizinalassistentin. Er ist neu hier und teilt sein Zimmer mit Schülern aus Deutschland, Kanada und Simbabwe.
BBl: Warum bist du hier?
Andrei: Die meisten Rumänen wollen ins Ausland. Ich habe mich im Internet erkundigt und mich, trotz einer gewissen Skepsis, für ein UWC beworben, indem ich das entsprechende Formular ausgefüllt und ein Bewerbungsschreiben verfasst habe.
BBl: Wie verlief dann die Bewerbung?
Andrei: Ich wurde zusammen mit anderen Bewerbern ins italienische Kulturinstitut nach Bukarest eingeladen. Dort wurde ich von einer zehnköpfigen Kommission befragt, anschließend gab es ein Gruppeninterview mit zwölf Interessenten. Vier davon, darunter ich, wurden letztlich aufgenommen.
BBl: War Freiburg dein Wunschziel?
Andrei: Erste Option war Kanada, zweite war Freiburg. Insofern bin ich froh, dass ich hierhergekommen bin.
BBl: Was war für dich der auffälligste Unterschied zwischen Freiburg und deiner Heimatstadt?
Andrei: Die Vielfalt! Bei uns leben fast nur Rumänen.
BBl: Was planst du für die Zeit nach dieser Schule?
Andrei: Ein Studium der Politik, Philosophie und Wirtschaft, möglichst im englischsprachigen A usland.
BBl: Danke für das Gespräch, wir wünschen dir viel Erfolg!
Vlada Trofimtschuk stammt aus der Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine. Ihr Vater ist Logistikmanager, ihre Mutter Ärztin. Sie ist jetzt im zweiten und damit letzten Schuljahr hier und teilt sich ihr Zimmer mit Schülerinnen aus Deutschland, den Philippinen und Uruguay.
BBl: Warum bist du hier?
Vlada: Ich habe mich aus eigener Initiative online beworben. Dazu musste ich zwei Aufsätze zu meiner Motivation schreiben, zwei Empfehlungsschreiben meiner Lehrer vorlegen und ein Telefon-Interview führen. Anschließend wurde ich nach Kiew zu einem Einzel- und einem Gruppeninterview eingeladen. Zu guter Letzt konnte ich in den Kreis der UWC-Schüler nachrücken.
BBl: Warum Freiburg?
Vlada: Das ist Zufall, ich hatte keine bestimmte Option.
BBl: Und wie ist es hier?
Vlada: Einfach toll; alle Welt ist hier versammelt.
BBl: Was sind deine Pläne nach dem Abschluss dieser Schule?
Vlada: Ich werde mich um ein Stipendium der Davis Scholarship bemühen, um Biologie oder Psychologie studieren zu können. [Anmerkung der Redaktion: Shelby Davis Scholarship, gegründet 2000 mit ursprünglich fünf, inzwischen 95 US-amerikanischen Hochschulen speziell für UWC-Absolventen.]
BBl: Wir wünschen dir viel Erfolg und weiterhin eine schöne Zeit in Freiburg.