Wandel am Sandfangweg

Seit fast einem halben Jahrhundert, seit 1972, hat der Heilpädagogische (Kindermund „Halbpädagogische“) Hort am Sandfangweg sich um Kinder gekümmert, die eine individuelle Betreuung benötigen. Gegründet 1934 und damit ältester derartiger Hort in Deutschland, war er nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in den Schweizerbaracken an der Urachstraße untergebracht, bevor er den Neubau am Sandfang beziehen konnte; anfangs getragen von der Stadt, seit 1.1.1999 von der Waisenhausstiftung.

Die liebevoll gestalteten Wände im Inneren erfreuen auch die neuen Nutzer Foto: Lehmann

Hier konnten sich Kinder sammeln und beruhigen, waren vor Ablenkungen geschützt und wurden allmählich an die selbstständige Alltagsbewältigung herangeführt, so der Hortleiter Thomas Stäuble, der in einer Feierstunde auf die Geschichte dieses Horts einging. Die Notwendigkeit heilpädagogischer Förderung besteht nach wie vor, die Rahmenbedingungen allerdings wandeln sich. Seit 3 Jahren bietet die Reinhold-Schneider-Schule in Littenweiler 12 Plätze zur Betreuung durch die Heilpädagoginnen Margret Ametis und Anne Seifert; unter der Leitung von Susanne Jung-Nagel hatte diese Schule schon reichlich Erfahrung durch die Betreuung von Flüchtlingskindern aus der Hammerschmiedstraße gesammelt. Die gewohnte Schul-Umgebung und der unmittelbare Kontakt mit den Lehrkräften haben sich bewährt. Deshalb haben sich Stadt und Stiftungsverwaltung entschlossen, diese Form der Betreuung auf die Hebelschule im Stühlinger und die Lortzingschule im Stadtteil Brühl-Beurbarung auszudehnen und den Standort am Sandfang aufzugeben.
Stiftungsdirektorin Marianne Haardt und Schulbürgermeisterin Gerda Stuchlik betonten die segensreiche Tätigkeit des Hortes in den vergangenen Jahrzehnten. Die gewonnene Erfahrung wird an den neuen Standorten ebenso segensreich genutzt werden.

Links der ehemalige, rechts der neue Nutzer der Sandfangweg- Gebäude Foto: Lehmann

Das bisherige Gebäude bleibt aber für Kinder erhalten: schon seit Mai sind zwei KiTa-Gruppen untergebracht; nach den erforderlichen baulichen Veränderungen werden es vier Gruppen mit insgesamt 60 Plätzen in der Trägerschaft der Caritas sein, so die Leiterin Monika Bauer.
Der Bürgerverein freut sich, dass dieser Standort weiterhin von Kindern genutzt wird, und wünscht den Erzieherinnen eine glückliche Hand und viel Erfolg.
K.-E. Friederich, BV