Balkonsolar

Der Klimaschutz und damit auch die Energiewende gehören zu den bedeutendsten und dringlichsten Gemeinschaftsaufgaben unserer Zeit. Die praktische Teilhabe an einer transformativen Energiewende innerhalb des privaten Gebäudesektors war lange Zeit jedoch den Gebäudeeigentümer:innen vorbehalten. Mit einer Balkonsolaranlage können aber auch Mieter:innen einen Beitrag zum Klimaschutz und der eigenständigen Energieversorgung leisten. Der fesa e.V. hat in Kooperation mit den Vereinen Solare Zukunft e.V. und der Balkonsolar e.V. zuletzt am 24. Oktober im Stadtviertel Waldsee einen Workshop veranstaltet, der von einem Fernsehteam des SWR begleitet wurde. Die Teilnehmenden konnten unter professioneller Anleitung lernen, wie man eine eigene Mikro-Solaranlage für zuhause basteln konnte. Egal ob Garten, Terrasse oder Balkon, der Anbringung sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. 

Besonders ist, dass der Workshop gleichzeitig ein Upcycling-Projekt ist. Die verwendeten Solarmodule sind bereits 20 Jahre alt und stammen von einer, vom fesa e.V. initiierten und bürgerschaftlich getragenen Solar-Anlage, welche sich auf dem Dach der Dreisamtalschule in Kirchzarten befand. Da diese nach über 20-jähriger Nutzungszeit aufgrund einer Dachsanierung abgebaut werden musste, sollten die Module möglichst nachhaltig recycelt werden. Nach all den Jahren weisen die Solarzellen immer noch 80-90% ihrer ursprünglichen Leistung vor. Sie sind also noch bestens geeignet erneuerbaren Strom zu erzeugen. Also wurde ein Konzept entwickelt, um sowohl die CO2-Einsparung zu fördern als auch Ressourcen durch sinnvolle Wiederverwendung zu schonen und sowohl Klima-, als auch Umweltschutz miteinander zu verbinden. Eine upgecycelte Mini-Solaranlage hat noch eine Leistung von ca. 250-300 Watt. Als Faustregel gilt: Pro Watt kann jährlich ca. 1 kWh Sonnenstrom erzeugt werden. Damit lassen sich bis zu 10 Prozent des Stromverbrauchs eines deutschen Durchschnittshaushalts einsparen. Bei einem durchschnittlichen Kilowatt-Preis von aktuell 32 Cent gelingt durch eine Balkonsolaranlage eine Ersparnis von knapp 64 Euro im Jahr. Neben Strom und Geld werden zusätzlich auch etwa 150 Kilogramm CO2 eingespart. Wir haben ausgerechnet, dass die Mini-PV-Anlagen, die während der letzten drei Workshops gebaut wurden, ein beachtliches Einsparpotential von fast 2,2 t/CO2 pro Jahr aufweisen. Die wichtigste Errungenschaft des Workshops ist jedoch, dass die Teilnehmenden mitnehmen konnten, dass die Energiewende für alle erfahrbar und mitgestaltbar ist.

Mareike Kröner, fesa