Der Ausbau der Verlängerung der Stadtbahnlinie Littenweiler zum Kappler Knoten konkretisiert sich. Am Anfang und am Ende der geplanten Neubaustrecke gibt es wesentliche Neuerungen, mit direktem Bezug auch zu unseren Stadtteilen. Die Aufnahme in die Fördereinstufung zur regional bedeutenden Stadtbahnstrecke im Zielkonzept der Breisgau-S-Bahn führt zu einer zusätzlichen Landes-Förderung.
Ganz wichtig für die Priorisierung auf Platz 1 im vordringlichen Bedarf innerhalb der Begehrlichkeiten weiterer Stadtbahn-Ausbaustrecken der Stadt, war die Aufnahme dieses Projektes in die ZRF-Mitfinanzierung (Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg). Damit können Aufwendungen für die Planung, sowie die anteiligen Kosten für sonst nicht zuwendungsfähige Begleitmaßnahmen verrechnet werden, was die Gesamtbezuschussung an Fremdmitteln in die Nähe von 80 % bringt.
Unsere seit Jahren erhobene Forderung, die Stadtbahnverlängerung Littenweiler zu vollenden, bevor der Bau des Stadttunnels beginnt, wird nun mit großer Wahrscheinlichkeit erfüllt. Schon früh waren wir diejenigen, die die Stadtbahnverlängerung Littenweiler unter dem Aspekt der erheblichen Einschränkungen für den Verkehr im Dreisamtal und insbesondere für den Kraftfahrzeugverkehr auf der B 31 während der Tunnelbauzeit sahen. Schon mehrfach hatten wir das Fehlen einer entlastenden Park & Ride Möglichkeit im Freiburger Osten angemahnt, nicht zuletzt um zu Verhindern dass immer mehr Pendler aus dem Osten kommend, tagsüber ihre Autos entlang der Stadtbahnlinie 1 in unsere Stadtteilquartiere stellen. Das nun geplante Parkhaus mit über 500 Auto-Stellplätzen und einem zwischen Parkhaus und Endhaltestelle gesetztes Mehrzweckgebäude ist eine Neuplanung am Ende der Ausbaustrecke. Die Komplexität des Gebäude- Ensembles, führte dazu, dass die Stadtverwaltung von einem „Mobilitäts-Hub“ spricht. Dieser „Hub“ soll ein Angebot für den motorisieren wie auch nichtmotorisierten Individualverkehr sein, sowie als Verbindungsstelle zu Bussen dienen.
Weiter Neuerungen gibt es am Anfang der Erweiterungsstrecke. Die Laßbergschleife wird aufgelöst, die neue Haltestelle Laßbegstraße wird in die obere Hansjakobstraße auf Höhe der Sparkasse verlegt. Der durch die Verlegung freiwerdende Platz befindet sich in städtischem Besitz und stellt für die Stadtplaner ein „Baufeld an städtebaulich interessanter Stelle dar, das die annähernde Größe des Platzes der alten Synagoge hat. Unsere Forderungen hierzu lauten: Keine Planerstellung ohne Bürgerbeteiligung, keine Bebauung ohne einen Architektenwettbewerb!
Um die geplante Neuerung rechtssicher zu machen, wird derzeit eine formale Änderung und Überarbeitung des Bebauungsplans von 2006 vorgenommen, so dass von dieser Seite keine Klagen Betroffener erfolgen können.
Nachdem von den in der Drucksache BaUStA-20/014 genannten Ausgleichsmaßnahmen für die Stadtbahnverlängerung nichts mehr Konkretes zu lesen war, schlug der Bürgerverein hierfür die vollständige Entsiegelung der alten, noch asphaltierten Waldseestraße entlang des Waldsees vor. Diese schon längst versprochene Baumaßnahme scheiterte seinerseits an fehlenden Geldmitteln. Der verbliebene Asphaltstreifen wird trotz eindeutiger Beschilderung und Absperrung immer wieder von Radfahrern benutzt, z. T. mit der „Begründung“: Wo Asphalt ist, darf man Rad fahren. Das Umweltschutzamt würde die Entsiegelung ebenfalls begrüßen.
Das zuständige Garten- und Tiefbauamt hat sich anständig für diese Anregung bedankt und versicherte uns, dass diese nachvollziehbare Anregung „ins GOP-Team eingebracht und diskutiert wird“. Wir bleiben dran und berichten über den Fortgang.
Zurück zur Stadtbahnverlängerung.
Wie aus der abgebildeten Gesamtdarstellung zu erkennen ist, wird es entgegen früherer Planungen keine Wendeschleife mehr geben, weil die VAG auf dieser Strecke nur noch Zwei-Richtungsfahrzeuge einsetzen wird. Geblieben ist die Haltestelle am Bahnhof Littenweiler und die Haltestelle Römerstraße auf halber Strecke zum Kappler Knoten. Durch das geplante Parkhaus muss allerdings das vordere westliche Haus der Flüchtlingsunterkunft weichen.
Startet der geplante Baubeginn tatsächlich im ersten Quartal 2025 und wird die derzeit auf ca. 22 Millionen Euro taxierte Baumaßnahme konsequent umgesetzt, kann das Fragezeichen der Überschrift in ein Ausrufungszeichen gewandelt werden:
2027 Umstieg Kappler-Knoten!
Hans Lehmann, BV