Der Bürgerverein sieht nach wie vor im Stadttunnel die große Chance einer menschenfreundlichen Stadt, gerade auch im Hinblick auf unsere Stadtteile Oberau und Oberwiehre. Leider ist seine Fertigstellung erst in Jahrzehnten zu erwarten. Deshalb unterstützen wir das Anliegen des forum dreisamufer, „ein Leben vor dem Tunnel so lebenswert wie möglich zu gestalten“.
Der alltägliche Stauwahnsinn in der Stadt darf nicht bis 2040 (oder später) andauern. Deshalb fordern wir „Transit-LKW raus!“ Der Schwerlastverkehr hat auf der B 31 zwischen den Autobahnen 81 (bei Donaueschingen) und 5 (bei Freiburg) nichts verloren, die Ziel- und Quellverkehr selbstverständlich ausgenommen.
Die Ausweisung der B 31 als Tempo 30 Zone hat die Lärmbelästigung für die Anwohner deutlich reduziert. In Sachen Umsetzung des Luftreinhalteplans lies das Regierungspräsidium jüngst vermelden, dass der 40-Mikrogramm-Grenzwert für Stickstoffdioxid an der Messstelle Schwarzwaldstraße jetzt eingehalten werde. Das liest sich gut. Wer aber selbst einmal zu Fuß oder mit seinem Fahrrad den kurzen Abschnitt oberhalb dieser Messstelle zwischen der Sternwaldstraße und der Tunneleinfahrt nach Osten parallel zur B 31 gegangen oder gefahren ist, hat danach die „Schnau.. im wahrsten Sinne des Wortes voll“.
Das Regierungspräsidium hat bislang diese Forderung mit der Begründung abgelehnt, dass dies bei der B31 wegen der überregionalen Bedeutung aus Rechtsgründen nicht umsetzbar wäre und weiter, dass der dann zunehmende Umweg für den Schwerlastverkehr unverhältnismäßig sei. Wir kontern mit der Frage: „Ist es wirklich unverhältnismäßig, einen Umweg von ca. 20 Minuten in Kauf nehmen zu müssen, wenn dafür die Stadt und eine ganze Region zumindest eine kleine Entlastung erfahren?“
Das Argument, man brauche keine Verkehrsbeschränkungen, der Bau des Stadttunnels mache sie überflüssig, ist angesichts der vor uns liegenden Planungsdauer und Bauzeit geradezu zynisch. Vielleicht führt die geforderte Beschränkung, die mit der Fertigstellung des Stadttunnels enden soll, zu einer Beschleunigung des Verfahrens, damit wäre allen gedient.
Im Übrigen sind die zahlreichen Lastwagen, die unsere Stadt von West- nach Osteuropa und umgekehrt durchqueren, ein deutliches Zeichen, dass die deutsche und die europäische Verkehrspolitik versagt haben: dieser Verkehr gehört auf die Schiene, nicht auf die Straße!
Hans Lehmann, BV