Ersthelfer Praxistraining gegen Herzkreislaufstillstand für den Bürgerverein-Vorstand

Für öffentlich zugängliche, flächendeckend verfügbare Laien- Defibrillatoren (AEDs) warb Thomas Steuber, Ausbilder im Rettungsdienst bei der letzten BV-Vorstandsitzung. Besonders in den verkehrsreichen Tagesstunden erreichen die Rettungswagen nicht immer innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfristen ihr Ziel. Während ein Patient dann etwas länger warten muss, bis Hilfe eintrifft, gibt es aber auch Notfälle, bei denen es auf jede Minute ankommt. Umso dringender ist es, dass möglichst viele Bürger als Ersthelfer ausgebildet sind, die in der Lage sind, einen Kreislaufstillstand zu erkennen (Person ist nicht ansprechbar und atmet nicht normal) und dann beherzt eine Herzdruckmassage durchführen können um damit Leben zu retten. Denn die Überlebenschance sinkt pro Minute um zehn Prozent, wenn das Gehirn kein Blut und damit keinen Sauerstoff bekommt.

Thomas Steuber (Mitte kniend) unterweist den BV-Vorstand bei Übungen gegen den Herzkreislaufstillstand. Foto: Lehmann

Die Freiburger Initiative „Region der Lebensretter“ hat den Kampf gegen den „Herzkreislaufstillstand“ aufgenommen, denn die Statistik für Deutschland mit lediglich 9% Überlebenschance ist miserabel. Der Kreislaufstillstand betrifft hierzulande immerhin 100.000 Menschen pro Jahr und ist eine der häufigsten Todesursachen. In anderen europäischen Ländern überleben aber wesentlich mehr Menschen ihren Herzkreislaufstillstand. Dabei braucht es in den ersten Minuten nach einem Kreislaufkollaps nur einen Anruf bei der Rettungsleitstelle (Notrufnummer 112) und dann zwei beherzte Hände, die eine Herzdruckmassage durchführen, bis professionelle Hilfe eintrifft. Die Herzdruckmassage ist kinderleicht und schnell erlernt, muss aber regelmäßig trainiert werden. Der BV- Vorstand begann mit dem Besuch von Thomas Steuber mit diesem Training.

Eigentlich ist Freiburg ist eine „Region der Lebensretter“. Häufig sind nach 4-5 Minuten ein oder mehrere sich zufällig in der Nähe befindliche Ersthelfer zur Stelle, die per Handyortung von der Rettungsleitstelle ausgewählt und alarmiert werden – und damit noch deutlich vor dem Rettungsdienst eintreffen. Im besten Fall übernehmen diese registrierten Retter von anwesenden Laien, die telefonisch alarmiert haben und schon die Herzdruckmassage durchführen. Wenn dann noch ein AED in der Nähe verfügbar ist, kann einer alarmierten der Retter diesen zuführen. Mit einem frühen Stromimpuls lassen sich Überlebenschancen von bis zu 75%, statt nur 9% erreichen.
Das ist der Grund, warum öffentlich verfügbare AEDs in regelmäßigen Abständen aufgehängt werden müssten.
In Freiburg gibt es grundsätzlich genug ADEs (über 200), wichtig wäre, sie an gut zugängliche Außenfassaden zu hängen, statt sie in den Betrieben „in Schränken“ vorzuhalten.
Der gemeinnützige Verein Region der Lebensretter e.V. hilft bei der Beschaffung, berät die Stadt Freiburg kostenlos und sucht geeignete 24/7-Standorte, übernimmt die Betreiberpflichten vollumfänglich und sorgt für eine 100%ige Verfügbarkeit. 
Über die Homepage www.regionderlebens-retter.de sind alle Infos, z.B. zur App und zur Anmeldung als Lebensretter, zu bekommen.

BV / Thomas Steuber