Bürgervereins Neujahrsempfang 2020

Bild-Impressionen vom BV Neujahrsempfang 2020 in der Wodan-Halle alle Fotos: Jens Müller-Storz

Bürgermeister Prof. Dr. Haag überbrachte bei dem traditionell am ersten Sonntag des Jahres stattfindenden Neujahrsempfang unseres Bürgervereins die guten Wünsche der Stadt und ging auf die zuvor vom Vorsitzenden Hans Lehmann vorgetragenen Themenschwerpunkte ein.

Zentrales Thema der Rede des BV- Vorsitzenden war der der Stadttunnel, dessen Baustelle am Ganter-Knoten die angrenzenden Stadtteile hinsichtlich Verkehr und Lärm in eine sehr schwierige Situation bringen wird. Rückmeldungen zeigen, dass sich die Stimmung in der Bevölkerung verschlechtert, mit hervorgerufen durch die zögerliche Informationspolitik der Beteiligten. Fragen zur Bedeutung des Wechsels der Zuständigkeiten vom Regierungspräsidium zur bundeseigenen Autobahn GmbH ab Januar 2021 können nicht beantwortet werden, es fehlt an Informationen. Um das Verkehrsproblem im Osten einigermaßen in den Griff zu bekommen, forderte Lehmann die Verlängerung der Stadtbahnlinie 1 bis zum Kappler Knoten mit einem großen Park-and-Ride-Platz oder großem Parkhaus. Außerdem sprach er die Sicherheit der Bürger im Freiburger Osten an. Ohne eine zusätzliche Rettungswache (Feuerwehr und Krankenwagen) entwickelt sich Freiburgs Osten zum Hochrisiko-Wohngebiet, besonders während der Tunnel-Baustellenzeit. Er kündigte hierzu eine öffentliche Veranstaltung noch in diesem Frühjahr an. Weiter Themen waren das Ärgernis der nach wie vor nicht umgesetzten Machbarkeitsstudie zum Lycée Turenne, das Thema Wohnen mit Schwerpunkt Erhaltungssatzungen und bezahlbarem Wohnraum, sowie zwei Schul-Neubauvorhaben in den Stadtteilen, (Kapriole in der Oberrieder und der St- Ursula-Schulen in der Hildastraße). Für die Nutzung der alten Stadthalle wurde ein baldiger Entscheid seitens der Stadt gewünscht, Konzepte die der Bürgerverein gut mittragen kann liegen vor. Das Fische- und Amphibiensterben im Waldsee muss dieses Jahr in Zusammenarbeit mit der Stadt und der Unterstützung durch den NABU angegangen werden, sonst bleibt der beliebte Erholungssee ein totes Wasser.

Für die sehr zeitintensive Betreuung des Projekts „Infotafeln an historisch wertvollen Bauten unserer Stadtteile“ bedankte sich der Vorsitzende mit einem Konzertgutschein bei seinem Vorgänger Karl-Ernst Friederich, ohne den dieses Projekt schwerlich möglich gewesen wäre.

Baubürgermeister Haag mahnte in seiner Rede zu Besonnenheit und versicherte, dass die Stadtverantwortlichen „die Themen auf dem Schirm haben“. Er bat um Geduld und warb um Vertrauen. Betreffs der Autobahn-GmbH versprach er nach der Klärung von Details eine schnellstmögliche Information der Öffentlichkeit. Die neue Nutzung der alten Stadthalle „werden wir dieses Jahr auf den Weg bringen“, so der Baubürgermeister. Vom Filmstudio über einem Mobilitätsmuseum bis hin zur Erweiterung der Musikhochschule in der alten Stadthalle (damit würde die Musikspange wieder aufleben), vieles sei denkbar. Es werde ein formelles Ausschreibungsverfahren geben, kündigte der Baubürgermeister an. Weitere Themen des Baubürgermeisters waren das Klimaschutzkonzept der Stadt mit seinen ambitionierten Klimaschutzzielen. „Die Mobilität der Zukunft muss mit deutlich weniger CO2-Ausstoss auskommen und soll doch gleichzeitig unsere gestiegenen Bedürfnisse befriedigen“, so der Baubürgermeister.

Und weiter: „Die beste Möglichkeit, mehr Mobilität auf begrenztem Raum zu ermöglichen, ist der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Die Stadt setzt auf die Schiene. Ein weiterer Ausbau der Stadtbahn ist eine Grundvoraussetzung für einen stadt- und umweltverträglichen Verkehr nicht nur in der Stadt, sondern weit in die Region hinein. Eine Zusage der geforderten ersten Priorität für die Verlängerung der Linie 1 zum Kappler-Knoten kam nicht. Verständlich, hierzu bedarf es der Prioritätensetzung durch den Gemeinderat. Die Breisgau-S-Bahn 2020 in der jetzigen Ausbaustufe ist bereits ein wichtiger Schritt nach vorne. Wenn der Regionalverkehr der Zukunft stadt- und klimaverträglich abgewickelt werden soll, müssen weitere Ausbaustufen mit deutlicher Taktverdichtung auch in der Peripherie folgen“.

Der Bürgerverein bedankt sich bei den zahlreich erschienenen Gästen und wünscht nochmals ein zufriedenes, gesundes Jahr 2020.

BV