Bürgerenergie in Freiburg – lokal und genossenschaftlich organisiert
Rund 1000 Bürgerenergiegenossenschaften gibt es in Deutschland. Die meisten verfolgen das Ziel, die Energiewende lokal und bürgernah zu gestalten. In Freiburg ist es die Solar-Bürger-Genossenschaft eG, die sich demokratisch organisiert für eine umweltverträgliche Energieversorgung einsetzt.
Bürgerenergiegenossenschaften liegen fast immer die gleichen Ziele am Herzen: Die Umwelt zu schonen, besonders durch Einsparung von CO2, die Wertschöpfung in der Region zu behalten und den Mitgliedern eine kleine Rendite für ihr Engagement auszuzahlen. Die Gründungswelle der Energiegenossenschaften hatte 2012 ihren Höhepunkt. Fast alle setzen Projekte in Form von Photovoltaikanlagen um.
Meist installieren sie PV-Anlagen in der Größenordnung von 20 bis 100 kWp auf Gebäuden. Den erzeugten Strom speisen sie gegen eine Vergütung nach dem Energie-Einspeise-Gesetz ins Netz ein und teilen die Erträge untereinander auf. Organisiert nach dem Grundsatz „ein Mensch eine Stimme“ schließen sich überwiegen Bürger zusammen, die durch kleine finanzielle Beiträge die Energiewende voranbringen wollen.
In den letzten Jahren hat sich das Geschäftskonzept wesentlich geändert. Bei Neuanlagen ist es wichtig geworden, dass der Solarstrom vor Ort genutzt wird. Erst dadurch rechnen sie sich, weil die Einspeisevergütung erheblich gesunken ist. Mieterstrom heißt das Zauberwort, mit dem nun versucht wird, umweltfreundliche Energieversorgung voranzubringen. Dies gilt auch für die in Freiburg ansässige Solar-Bürger-Genossenschaft. Sie hat zuletzt ein Projekt im Neubaugebiet im Gutleutmatten auf einem Mehrfamilienhaus umgesetzt. Dort versorgt eine 25 kWp-Mieterstromanlage die 54 Bewohner und eine Kita mit preisgünstigem Solarstrom. Diese achte PV-Anlage der Genossenschaft war das erste Mieterstromprojekt in Freiburg nach dem neuen Mieterstromgesetz.
Zu ihren Besonderheiten gehört, dass die Genossenschaft auch Blockheizkraftwerke betreibt. Damit werden gleichzeitig Strom und Wärme effizient erzeugt. Für Mehrfamilienhäuser und kleine Gewerbebetriebe eine Chance, den Auflagen der Energieeinsparverordnung mit einem Bürgerbeteiligungsprojekt ohne aufwendige eigene Investitionen gerecht zu werden. Interessierte an einer Mitgliedschaft, an Bürgerstrom, an der Umsetzung eines Energieprojekts oder einfach nur an persönlicher Mitarbeit wenden sich an info@solargeno.de (www.solarbuergergenossenschaft.de).
Wulf Westermann, BV