Autobahn 860 mitten durch Freiburg und das Höllental
Neben der Autobahn A 5 / A 8 (Karlsruhe, Stuttgart, München) ist die B 31(zukünftig A 860) durchs Höllental und über den Hochschwarzwald bisher die wichtigste Ost-West-Verbindung im Süden von BW.
Dass diese Verbindung gut angenommen wird, kann man täglich am internationalen LKW-Schwerverkehr feststellen, der sich auf den Dreisam-Uferstraßen mitten durch Freiburg wälzt. Hier fährt, bzw. steht LKW an LKW. Die meisten mit osteuropäischen (PL,Ru, Bul, Sk usw.) oder westeuropäischen (P,E,F) Kennzeichen. Aber noch eindrucksvoller ist das Bild im Höllental, wenn sich die 40Tonner um die Hirschsprung- oder Kreuzstein-Kurve mit ihren 360° ! quälen und entsprechend häufig Unfälle verursachen bzw. im Winter hängen bleiben. Es ist abzusehen, dass durch den verstärkten Ausbau der B31, vor allem nach Fertigstellung des Stadttunnels Freiburg, der LKW-Fernverkehr weiter zunehmen wird. In der Stadt Freiburg sieht man alleine die Entlastung durch den Tunnelbau nach der Fertigstellung. Hinweisen will ich aber auch auf das vorhersehbare Verkehrschaos während der geplanten Bauzeit von 5-8 Jahren ab ca. 2021. Der Bau des Vollanschlusses „Ganterknoten“ wird große Verkehrsprobleme westlich und östlich der Großbaustelle bringen. Besonders leiden wird nach der Fertigstellung jedoch das Höllental. Schon jetzt ist der Zustand an den Engstellen im Höllental unerträglich. – Stau, Abgase, und Lärm belasten dieses Tal erheblich. In Falkensteig soll ein weiterer Tunnel für Entlastung sorgen, aber dann? Es wird versucht werden, die extremen Kurven und Steigungen zu umgehen. Ob dann eine „Begradigung“ durch das, heute noch idyllische, Löffeltal dafür sorgen wird, dass Hinterzarten, Titisee, Gutachtal usw. als Autobahnraststätten Verwendung finden. Noch düsterer wird es, wenn durch z.B. Karambolagen Sperrungen anstehen. Der Ausweichverkehr über die Spirzenstrasse und das Glottertal sorgen dann dafür, dass im Hochschwarzwald die betroffenen Gemeinden im Verkehrschaos untergehen. Aus meiner Sicht gibt es eine Alternative. Der zügige Ausbau der A98 Hochrheinautobahn von Lörrach nach Singen. Fährt man am Hochrhein Richtung Singen/Bodensee, gibt es immer wieder kurze, gut befahrbare Autobahnstücke, aber dann quält man sich wieder durch enge Orts- Durchfahrten der idyllisch am Rhein gelegenen Orte. Eine Entlastung dieser Ortschaften wäre dringend nötig. Und dafür wurde wohl die A 98 geplant. Es wäre sicher machbar die meisten Transit-LKW, die auf der West-Ost-Route, von Frankreich (Mulhouse) kommend über Weil auf die A98 zu leiten und umgekehrt die aus Stuttgart / München Richtung Frankreich /Spanien/ Portugal kommenden über Singen, die A98 nach Neuenburg zu schleusen und damit Freiburg, das Höllental und das Wiesental, mit dem Schwerverkehr über den Feldberg Richtung Donaueschingen, zu umgehen.
Lothar Mülhaupt