Aufgrund eines überfraktionell eingereichten Antrags auf Prüfung einer sozialen Erhaltungssatzung für das Quäkerstraßen-Quartier lässt die Baugenossenschaft Familienheim Freiburg seine Abriss- und Neubaupläne zunächst für ein Jahr ruhen.
Die Stadt Freiburg informierte den Bürgerverein Mitte Juni über ihre Pläne, leerstehende Wohnungen in der Quäkerstraße 1-9 anzumieten und diese Menschen in besonderer Bedarfslage anzubieten. Vom 01. August an sollen Familien, die auf dem äußerst angespannten Freiburger Wohnungsmarkt selbst keine Wohnung finden und von Wohnungslosigkeit bedroht oder bereits wohnungslos sind, einquartiert werden. Die Stadt betont in Ihrem Schreiben an uns, dass sie eigenständiges Leben als wichtigen Aspekt für gesellschaftliche Integration ansieht. Aus diesem Grund werden das Amt für Migration und Integration und das Amt für Soziales und Senioren zunächst fünf und im Verlauf des Jahres noch weitere sieben Wohnungen anmieten. Die Mietdauer beträgt jeweils mindestens ein Jahr. Die Mieter*innen der Häuser 1-9 der Quäkerstraße wurden bereits über den bevorstehenden Einzug der neuen Mieter informiert. Aufgrund des frühen Einbezugs des Bürgerverein konnten im Vorfeld Gespräche mit der Bürgerinitiative „Wiehre für alle“ geführt werden. Seitens der Initiative kamen positive Rückmeldungen. Spannend wird nun, wie die Entscheidung des Gemeinderats über eine soziale Erhaltungssatzung für das Quäkerstraßenquartier ausfällt. Bei einer positiven Entscheidung müssten die Abrißpläne der Baugenossenschaft Familienheim Freiburg vom Tisch sein und damit die Perspektiven der neuen Mieter langfristiger werden. Aus unserer Sicht der richtige Weg Freiburg wieder ein kleines Stückchen „sozialer“ werden zu lassen.
Hans Lehmann, BV