Ziemlich schockiert waren nicht wenige der Spaziergänger, die am Samstag 14.Oktober an der Dreisam das schöne Herbstwetter genossen, denn plötzlich war das sonst doch ziemlich klare Dreisamwasser giftgrün gefärbt. Das sah zunächst nach einer massiven Umweltkatastrophe aus. Mancher fühlte sich an den Sandoz-Unfall erinnert, bei dem 1986 der Rhein blutrot gefärbt war und tausende Fische starben.
Dass es sich hier in Freiburg nur um eine ungefährliche Flüssigkeit handelte war mehr oder weniger schnell klar. Es gab auch keine toten Fische, denn die verwendete Chemikalie „Uranin“ sei biologisch unkritisch, sie wird zum Beispiel als Testflüssigkeit für Leckagen in Rohren verwendet. Allerdings scheint heute noch nicht festzustehen wo genau, warum und vor allem von wem der Stoff in die Dreisam geschüttet wurde. Allgemein überwog die Meinung „Da hat sich einer einen Scherz erlaubt“.
Doch nicht alle Beteiligten fanden dies so witzig. Denn wenn man überlegt, was passiert wäre, wenn durch einen Unfall mit einem Tank-LKW im Höllental, Oberriedertal oder am Spirzen Öl oder Chemikalien in das Gewässer gelangt wäre, oder der „Scherzbold“ eine giftige Substanz verwendet hätte, wäre es wohl nicht so glimpflich ausgegangen.
Für die Wasserexperten war dies gewissermaßen ein Test, wie die Maßnahmenkette im Ernstfall funktioniert und da scheint es doch nicht ganz so optimal gelaufen zu sein. So dauerte es anscheinend zu lange, bis der eingeleitete Stoff feststand. Wichtig wäre es wohl auch den Täter ausfindig zu machen.
Für den unbedarften Spaziergänger soll aber hier noch einmal klargestellt werden: Bei der Integrierten Leitstelle der Feuerwehr existiert ein „Alarmplan wassergefährdende Stoffe“. Bei Vorfällen wie oben beschrieben, ist also die Leitstelle der Feuerwehr (Tel: 112) anzurufen. Von dort werden dann alle erforderlichen Maßnahmen getroffen und ggf. andere Stellen (Polizei, Umweltschutz usw.) eingeschaltet.
Lothar Mülhaupt; BV