Auf Wunsch des Bürgervereins gab es Ende Juni einen Ortstermin mit Holger Mette-Christ vom Umweltschutzamt an den Kartauswiesen, um sich den Entwicklungsstand hin zu arten- und damit blumen- und insektenreichen Flachlandmähwiesen anzuschauen. Leider war es in den vergangenen Jahren vom Regierungspräsidium versäumt worden, den pachtenden Landwirt darauf aufmerksam zu machen, dass nicht mehr mir Gülle gedüngt werden durfte. Doch dieses Versäumnis ist nun ausgeräumt und entsprechend entwickelt sich die Wiese gut.
Wir zitieren aus der Zusammenfassung des Umweltamtes:
„Die Kartauswiesen werden dieses Jahr durch den Landwirt entsprechend dem bestehenden Pachtvertrag bewirtschaftet. Vor Ort war anhand des nun bereits nach der ersten Mahd (Ende Mai) wieder vorhandenen Neuaufwuchs erkennbar, dass die Wiesenflächen sowohl hinsichtlich des Arteninventars durch das regelmäßige Vorhandensein von Magerkeitszeigern wie dem Großen Wiesenknopf (Wechselfeuchte zeigend), Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Margerite, Acker-Witwenblume, Gewöhnlicher Taubenkropf, Hornklee, Wiesen-Glockenblume, Rotschwingel und Rotem Straußgras, als auch im Hinblick auf die Vegetationsstruktur einen guten Eindruck machen.“
Es gibt aber auch eine Einschränkung:
„Die an den parallel zur Dreisam verlaufenden Weg angrenzenden Bereiche der Wiesen sind durch die Erholungsnutzung (Betreten, Hunde und Müll) deutlichen Beeinträchtigungen ausgesetzt. Der Erhaltungszustand der Mähwiesen ist daher in diesen Bereichen nicht gut.“
Das wird sich wohl kaum ändern lassen, aber der Appell sei hier schon gemacht, wenigstens seinen Müll und die Hundehaufen immer zu entfernen resp. mitzunehmen. Es gibt weiterhin die Idee, den Landwirt zu bitten, die Ackerfläche, die weiter vom Weg entfernt ist, auch in eine artenreiche Mähwiese zu überführen. Das kann von hier aus nur begrüßt werden, denn je mehr artenreiche Flächen wir vor Ort haben, umso mehr leisten wir vor Ort einen Beitrag, dem Artensterben und Verlust von Lebensräumen entgegenzuwirken. Auch scheint es denkbar, den einst vorübergehend als Erddeponie genutzten, jetzt offensichtlich ungenutzten Teil in die Wiese einzubeziehen.
Der Bürgerverein wird weiterhin ein Auge auf die Entwicklung dieser Wiese haben und dankt dem Umweltschutzamt ganz herzlich für die Unterstützung, einen auch nach europäischen Recht definierten Lebensraum zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Tappeser und K.E. Friederich, BV