Mehrfach angekündigt, mehrfach verschoben, jetzt mit neuem Anlauf: die Verlängerung unserer Stadtbahn nach Osten bis zum Kappler Knoten.
Ursprünglich war diese Verlängerung unmittelbar nach der Fertigstellung des Kappler Tunnels in Aussicht gestellt; dementsprechend wurde dazu ein Bebauungsplan erarbeitet, der Ende 2006 in Kraft getreten ist; der Gemeinderat beschloss am 10.Juli 2007 die „schnellstmögliche Umsetzung“. Allein es kam anders, ein Perspektivplan sah 2017 keine weiteren Stadtbahnprojekte vor dem Jahr 2026 vor!
Nun also doch. War es Einsicht, war es die Furcht vor dem Verkehrskollaps beim Bau des Stadttunnels? Spielt keine Rolle, das Ergebnis zählt.
Der Bebauungsplan von 2006 entspricht in wesentlichen Punkten nicht mehr den aktuellen Planungsanforderungen. Deshalb sind eine Überarbeitung der Planung und eine Aktualisierung des Baurechts (für Bahnübergänge in Littenweiler) erforderlich. Auch wenn der weit überwiegende Teil des Plangebiets im Nachbarstadtteil Littenweiler liegt, ist diese Planung auch für uns wichtig. An der Endhaltestelle Kappler Knoten wird es eine P+R-Anlage geben (ob Parkhaus oder Parkdeck wird im Verfahren geprüft), was unsere Stadtteile vom Autoverkehr entlastet; wir erinnern an die einstigen Parkplätze auf dem Messplatz, später auf den Kreuzsteinäckern, die durch Bebauung weggefallen sind, bislang ohne Ersatz. Auch die bequemere Umsteigemöglichkeit von der und auf die Höllentalbahn wird jeder schätzen, der schon einmal mit Gepäck und bei strömendem Regen die Strecke vom Bahnhof zur jetzigen Endhaltestelle oder umgekehrt zurückgelegt hat.
Die bisherige Endhaltestelle Laßbergstraße (sie liegt im Stadtteil Waldsee, nicht in Littenweiler!) ist nicht barrierefrei und lässt sich auch nicht ohne weiteres entsprechend umbauen. Zudem ist in Zukunft auch keine Wendeschleife mehr erforderlich. Hier gilt es, „eine andere Konzeption für die Haltestelle“ zu entwickeln, Genaueres ist noch nicht bekannt. Wir wünschen uns eine Aufwertung dieses Platzes, der auch für Littenweiler von großer Bedeutung ist, werden mit dem dortigen Bürgerverein das Gespräch suchen und können uns einen Gestaltungswettbewerb für den Platzt vorstellen. In der Lindenmattenstraße sollen die Bäume auf der Ostseite erhalten bleiben, das Parken auf der Westseite wird nicht mehr möglich sein. Die übrigen Neuerungen betreffen ausschließlich Littenweiler.
Der Bauausschuss des Gemeinerats hat am 4.11.2020 den Aufstellungsbeschluss für die Änderung gefasst. Die Stadtverwaltung hofft, die Planung im Laufe des Jahres 2021 aus ihrer Sicht abschließen und in die Offenlage gehen zu können. Falls dann keine wesentlichen Änderungen der Planung erforderlich werden, könnte auch der Satzungsbeschluss noch 2021 erfolgen. Zu hoffen wäre es.
K.-E. Friederich, BV