Aktionsbündnis zum Schutz der Wanderpfade
Sehr geehrte Damen und Herren des Vereinsvorstandes,
abweichend vom Tenor Ihres Artikels im Bürgerblatt vom Mai 2016 sind wir der Auffassung, dass es u. E. keine vernünftigen Gründe gibt, einen Teil der noch verbliebenen – nicht dem Forstwegebau zum Opfer gefallenen – Wanderpfade den Mountainbikern zu öffnen, denn auf schmalen Wegen ist nun einmal das Radfahren eine mit ungestörtem Wandern inkompatible Waldnutzungsart.
Im Übrigen halten wir rein quantitatives Argumentieren mit aktuellen Zahl der Waldnutzer (Biker vs. Wanderer) für ethisch unzureichend und sachlich irreführend. Wenn im Stadtwald nur noch 40% Spaziergänger anzutreffen sind, so hat das auch damit zu tun, dass vielen, die zuvor in den Stadtwäldern Ruhe suchten, durch die wachsenden Zahlen der Biker die stadtnahe Natur verleidet wurde. Man denke nur an die kleinen „Meditationspfade“ im unteren Bereich des Sternwaldes, die seit vielen Jahren – entgegen den Vorschriften – von zahlreichen Radfahrern akustisch und physisch beeinträchtigt wurden.
Um wieder mehr erholsame Ruhe für Mensch und Wild in die Wälder zu bringen, sollte man das Radfahren auf eigens für diese Zwecke gekennzeichnete Wege beschränken und somit den Zwei-Meter-Gummiparagraphen streichen. Dadurch dass jeder Quadratkilometer deutschen Waldes fast vier Kilometer an breiteren Forstwege aufzuweisen hat, bedeutet die Zwei-Meter-Bestimmung faktisch die totale Öffnung unserer Wälder für die Mountainbiker.
Wer im anspruchsvollen Wandertourismus tätig ist, hört immer mehr Klagen in- und ausländischer Gäste über diesen Zustand in einem als übererschlossen empfundenen Schwarzwald. Vom „Natur Pur“ der Hochglanzbroschüren kann für diese Wanderer vielerorts nicht mehr die Rede sein.
Mit besten Grüßen
K. Hillebrand