Intransparente Verkehrspolitik bei der Fahrradschnellstraßen-Planung
Sehr geehrte Damen und Herren,
weiterhin ist die Planung des FR4 nicht nachvollziehbar. In BZ und Bürgerblatt wurde die Thematik teils sachlich begründet, teil polemisch aufgeladen dargestellt. Eine alternative Routenführung bisher nicht mit Bürgern thematisiert.
Eine Fahrradschnellstraße durch ein Nadelöhr zu pressen, ist wie mit einem Elefanten in den Porzellanladen zu gehen. Die Verbindung Birnenwegle (zwischen Andlawstr. und Peter-Sprung-Str.) ist nicht im heutigen Zustand realisierbar. Es passen keine zwei Fahrräder aneinander vorbei und wenn Fußgänger hinzukommen, ist Gefahr im Verzug! Der Gehweg wird in Spitzenzeiten minütlich von Radrasern genutzt, wilde Beschimpfungen sind an der Tagesordnung, genauso wie regelmäßige Beinaheunfälle – und diese sind nicht nur auf Mountainbiker zurückzuführen, sondern ebenso auf elektrisierte Radler. Väter mit Lastenrädern rasen ebenso rücksichtslos durchs Nadelöhr wie Mütter mit Kindern im Anhänger und weiter Richtung Urachstr.! Von den sportbegeisterten Radrennfahrern á la Jan Ulrich ganz zu schweigen. Dies zeigt m.E. die gestiegene Rücksichtslosigkeit innerhalb der Gesellschaft – immer ich zuerst! Andere bitte aus dem Weg! Ich überhole aus Prinzip rechts – egal ob mit oder Fahrradhelm! Hauptsache schnell durch …
Kürzlich wurde in einem polemischen Beitrag im Bürgerblatt gefragt, wo die Kinder in der Spielstraße seien – ich kann es Ihnen sagen: Sie werden von den Eltern zurückgehalten! Wer setzt seine Kinder denn guten Gewissens den Gefahren solcher Raser wissentlich aus? Grob fahrlässig wäre dies.
Widersinnig eine Fahrradschnellstraße weiter durch einen verkehrsberuhigten Bereich zu führen, in dem nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf (aber niemals wird) und dann an der Kreuzung Peter-Sprung-Str., Urachstr. und Dreikönigstr. soll der Radraser abbremsen und Vorfahrtgewähren? Hier erfährt der interessierte Laie dann auch, dass der FR4 hier entlangführen soll! (Wer hat hier Vorfahrt, Hans Lehmann, BV, Oktober 2021) In welcher Realität leben Sie, wehrte Verkehrsplaner?
Lieber Bürgerverein – keine Einwände Ihrerseits bis hier? Kein Widerspruch seitens der Bürger?
Welche Alternativrouten können Sie anbieten? Davon war bisher nirgends etwas zu lesen?
Hier wären einmal ein paar Beispiel:
1. Aus der Oberriederstr. kommend können die Nutzer*innen via Waldfahrstraße in Richtung Holbeinvirtel und über die Günterstalstr. in die Lorettostr. abbiegen – bzw. ggf. gleich ab Kreuzung Alemannenstr. via Littenweilerstr. und Waldseefahrstraße fahren.
2. Denjenigen, welche die Schützenallee nutzen und gen Merzhausen fahren wollen – wesentlich einfacher als via Andlawstr und dem beschriebenen Nadelöhren: Fahren Sie die Zasiusstr. Richtung Westen! Hier könnte eine Fahrradvorrangstraße gut eingerichtet werden; gen Osten ist die Erwinstr. dafür hervorragend geeignet. – beides stellt keinen Umweg Richtung Merzhausen oder Littenweiler dar!
3. Diejenigen, die den Anschluss an den FR1 wünschen: ab der Oberriederstr. vorbei an der (alten) Stadthalle, Unterführung zur Hirtzbergstr. nutzen und Anschluss herstellen. Oder: Via Maria-Hilf in die Schwendistr. und Anschluss herstellen.
Alternativen finden scheint nicht so schwer zu sein – das ist meine Meinung. Zugegeben etwas sarkastisch in der Zwischenzeit, aber wenigsten ein Versuch …
Mit freundlichem Gruß
Dr. Tillmann F. Kreuzer
Übrigens: Im Winter wurde die Peter-Sprung-Str. in den letzten Jahren nur dann gesalzen, wenn wir als Anwohner dies reklamiert hatten und uns an den Bürgerverein gewendet hatten; dann wurde die Straße gesalzen. IdR bildet sich dann in der Peter-Sprung-Str. eine spiegelglatte Fahrbahn … sollte es wieder einmal kalt werden und der atemberaubende Wechsel von tauen und frieren einsetzen – laufen Sie Schlittschuh , Sie sind herzlich eingeladen, aber bitte passen Sie auf die Standsicherheit auf …