Leserbrief zur Umbenennung der Hindenburg- in Otto-Wels-Straße
Sehr geehrter Herr Lehmann,
die Stadtpolitik hat entschieden, dass meine Wohnstraße umbenannt wird. Ändern an dieser Entscheidung lässt sich nichts mehr, auch nicht durch meinen Leserbrief. Trotzdem möchte ich mich nach den ersten Tagen mit dem neuen Namen meiner Wohnstraße bei Ihnen melden und schildern wie es mir seit der Umbenennung derzeit geht. Vorweg: da stecken bisher schon locker 2-3 Arbeitstage dahinter und es ist noch wenig erreicht bzw. geändert. I am not amused!.
Die Straße ist umbenannt, aber viele EDVs können sie noch nicht einpflegen. So kam von einer Versicherung eine Mail: „Liebe Frau xxxxx, vielen Dank für die Info über den neuen Namen Ihrer Straße. Wir können die Adresse noch nicht ändern, da unsere Adress-Software den neuen Namen noch nicht kennt. In Kürze bekommen wir wieder einen Update der Straßennamen in Deutschland, dann können wir den neuen Namen eingeben“. Besonders ärgerlich für mich ist die Situation meiner beiden Buchverlage. Das ist richtig ungut: wenn ich jetzt ein schweres Bücherpaket bekomme und die Sendung ist so-oder-so- falsch adressiert. Ich habe diesbezüglich gerade mit der Stadt telefoniert, viel Verständnis, aber keine Lösungen.
Aber es geht eben nicht nur mir so, auch die Verlage, die Banken, die Versicherungen haben Schreibereien damit, Extra Arbeit. Und wenn ich dann noch an die Zeit denke, die mich die Umschreibung von Pass, Führerschein usw „kostet“, und derzeit die vielen zusätzlichen Mails, weil viele Institutionen (Rente, Krankenkasse, Banken…) die Adressänderung per Post wünschen, damit es legitimiert ist. Mir graut echt vor der Arbeit. Porto, neue Adressetiketten uvm. gar nicht miteinbezogen. Ich denke in der Umbenennungs-Kommission und im zustimmenden Stadtrat haben wenige an solche Situationen gedacht. Ausbaden müssen das die Bürgerinnen vor Ort. Ich habe es schon einmal genannt: I am not amused!. Mit freundlichen Grüßen (Namen der Leserbriefschreiberin der Redaktion bekannt)