Ab dem 17. Dezember 2015 wird die Stadthalle mit Leben gefüllt.
Die Halle bietet Platz für 420 Menschen. Die Dauer des Aufenthaltes für die Personen soll wenige Wochen betragen, davon ist in der Praxis aber nicht auszugehen. Die Wohnungsnot wird es kaum ermöglichen auf die Schnelle für Entlastung zu sorgen.
Drei Monate bis ein halbes Jahr Aufenthalt wird realistischer sein.
Alle weiteren Informationen hier:
Die Stadt schreibt auf ihrer Homepage dazu:
Dieser Standort ist als Notunterkunft vorgesehen, so dass die dort untergebrachten Flüchtlinge nur vorübergehend in der Stadthalle bleiben sollen, bis andere Unterkünfte hergerichtet werden konnten.
Damit die Unterkunft so angenehm wie möglich sein wird, hat die Stadt Freiburg Architekten beauftragt. Die Stadthalle soll für die neue Nutzung, erstmal für zwei Jahre (realistischer sind aber vier Jahre), modifiziert werden.
Der Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee wird eine enge Zusammenarbeit pflegen.
Die Struktur sieht vorläufig folgendermaßen aus: (Mausklick vergrößert die Grafik)
Ihr Äußeres bleibt so gut wie unverändert (lediglich ein Sicherheitszaun für die Rangierfahrten von zuliefernden LKW im süd-östlichen Teil), ihr Inneres wird einige Änderungen erfahren:
Die Nutzung der Halle durch die Menschen wird in verschiedene Funktionsbereiche unterteilt:
Schlafen, Freizeit, Sanitäre Einrichtungen, Verpflegung, Medizinische Versorgung, etc
Der Schlafbereich bietet weniger als 4,5m² pro Person, dadurch, dass dies nicht der einzige Aufenthaltsraum ist, schafft die Stadthalle es, die gesetzlich vorgesehene Untergrenze zu überschreiten.
Im gesamten Gebäude soll es zudem WLAN (Internet) geben.
Unten sind ausführliche Informationen aufgelistet, hier gibt es einen virtuellen Rundgang.
- Schlafkabinen für zwei bis acht Personen werden in der Mitte und auf der Empore der Halle aus Metall und Gipskarton errichtet: (hier im Aufbau am 22.10.2015)
Die Schlafkabinen werden nach oben geöffnet bleiben, sie werden eine Tür bekommen, aber keine Fenster.
Zusätzlich gibt es noch eine Lampe über der Türe die von innen an und ausgeschaltet werden kann, ebenso wie eine Steckdose mit einer Mehrfachsteckerleiste.
Die Türen werden von innen verschließbar und im Notfall von außen mit einem „Dietrich“ aufschließbar sein.
Leider war es nicht möglich die Brandschutzanforderungen einhalten zu können und gleichzeitig die Kabinen nach oben hin mit einer Decke auszustatten. Daher die Öffnung. - Die Toiletten werden über die bestehenden Anlagen nicht neu zu bauen sein.
- 38 Duschen werden neu errichtet werden. Auf der ehemaligen Bühne der Stadthalle.
58 Waschbecken kommen noch dazu.
Der Einsatz von einem genoppten Bodenbelag ermöglicht eine verletzungsarme und gleichzeitig flexible Bauweise:Am 27.10.2015 war eine Duschkabine so gut wie gebaut. Der hintere Bereich ist zum Duschen, der vordere zum Umkleiden. Es fehlen lediglich noch ein Vorhang und eine Türe:
Hier sind die Anschlüsse „verlegt“, die Waschbecken fehlen noch | 09.11.2015
Am 5. Dezember 2015 waren alle Waschbecken angeschlossen und funktionstüchtig. - Am Eingang der Stadthalle wird der Freizeitbereich angesiedelt werden. Wellenförmig wird eine Wand aufgestellt, sodass die Menschen in den Nischen verschiedene Unterhaltungsprogramme abhalten können.
Jetzt, 22.10.2015, noch Chaos, später Freizeitbereich.
- Im Untergeschoss wird eine Wäscherei angesiedelt.
- Das bestehende Casino wird weiterhin genutzt für die Essensversorgung.
Optisch machte die Küche am 5. Dezember 2015 schon einiges her.Zusätzlich zu der Essensausgabe sind über das Gebäude mehrere Wasser- und Sprudelspender verteilt. Das spart Verpackungsmüll.
- Eine Besonderheit der Wege wird sein, dass Besucher (z.B. Deutschlehrkräfte) nicht gleich in den Privatbereich gelangen. Die Wege werden so sein, dass die Besucher nicht an den Schlafkabinen von den Bewohnern vorbei müssen.
Der Außenbereich erfährt auch Änderungen:
Lassen es Wetter und Temperaturen zu, wird sich mit Sicherheit die Innenbereichs-Aufenthaltszone nach außen verlagern.
Das dies sinnvoll möglich wird, bedarf es einiger baulichen Maßnahmen. Das von der Stadt Freiburg für den Umbau der Stadthalle beauftragte Architekturbüro bhk hat zur Gestaltung der Außenanlage den freien Garten- und Landschafts- Architekten Uwe Neubauer mit ins Team geholt, der unserem Bürgerverein bei unserer November-2015-Vorstandsitzung die geplanten Maßnahmen erläuterte.
Aufgrund der beschränkten Nutzungsdauer werden vor und neben der Stadthalle keine großen baulichen Maßnahmen umgesetzt. Hinter der Stadthalle, im zukünftigen „Versorgungshof“ stehen jedoch größere Umbaumaßnahmen an, die bereits im Gange sind:
Unmittelbar vor der Stadthalle sind Sportgeräte wie Tischtennisplatten und Basketballkörbe vorgesehen, im nördlichen Bereich neben dem „Biosk“ zwei Boule-Bahnen. Fußball oder andere Ballsportarten können auf den vorhandenen Rasenflächen ausgeübt werden, bauliche Maßnahmen hierzu sind jedoch nicht vorgesehen. Neue Sitzbänke und „Ruhe-Holzdecks“ werden installiert, der vorhandene städtische Kinder-Spielplatz wird durch weitere Spielgeräte ergänzt.
Nicht einverstanden sind wir mit den geplanten offenen Grillstellen direkt vor der Stadthalle mit Brennholz als Feuermittel. Um die Geruchsbelästigung, die von nicht geeignetem Holz ausgeht, einzuschränken, baten wir die offenen Grillstellen durch Holzkohle zu betreibende, zu ersetzten.
Wir boten an, trockenes Brennmaterial zur Verfügung zu stellen um die Geruchsbelästigung zu minimieren. Von den Erfahrungen mit den Freiburgern (Sternwaldwiese z.B.) haben wir gelernt, dass jedes Holz und sei es noch so grün in Erwägung als Brennmaterial gezogen wird.
Eine von uns angemahnte, der Sicherheit dienenden zusätzlichen Beleuchtung der Zu- und Abgangswege, besonders in den Bereich Stadtbahnhaltestellen ist nicht in Planung. Auch hier baten wir um Überplanung.
Die Architekten und der Projektleiter führten uns, den Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee, am 22.10.2015 durch die Baustelle und erklärten uns die Bereiche.
Falls Sie noch fragen haben: info@oberwiehre-waldsee.de