Das ehemalige Forstamt in der Fuchsstraße wurde 1916 neben dem Staatlichen Forstamt (im Eckhaus an der Schwarzwaldstraße) als „Staatliches Forstamt Wendlingen“ erbaut. Wendlingen war damals ein Dorf nahe Freiburg und ist heute Teil von St. Georgen. Ab 1954/55 wurde diente das Gebäude als „Staatliches Forstamt II“; heute wird es, ebenso wie das Haus an der Sternwaldstraße, vom Landesamt für Denkmalpflege genutzt. Erkennbar ist das Haus von der Fuchsstraße her durch seinen charakteristischen Hirschkopf, der den Eingang ziert. Das Gebäude und die zeitgleich mit ihm geplante Gartenanlage imitieren Stilelemente des Spätbarock.
Der blockhafte Baukörper mit hohem, fast pyramidenartigem Walmdach, ist nur durch wenige, scharf geschnittene Elemente gegliedert. Der Architekt fand Inspiration in der klassizistischen Baukunst des frühen 19. Jahrhunderts und entwickelte diese weiter. Bestandteil des seit 2008 denkmalgeschützten Gebäudes sind auch die Freifläche und die Einfriedungen an Fuchs- und Reichsgrafenstraße.
Im Innern befindet sich ein großzügiges hallenartiges Treppenhaus. In allen Geschossen sind gut erhaltene bauzeitliche, wandfeste Ausstattungen zu sehen, beispielsweise Türen mit Gewänden, Stuckrahmendecken, Parkett- und Riemenböden sowie Wandtäfer unter den Fenstern. Im Südwestzimmer des Erdgeschosses befindet sich ein Relief mit Blumengirlanden tragenden Putten. Die Fenster und Fensterläden stammen weitgehend aus der Erbauungszeit.
Mit seinen qualitätvollen Formen ist der mitten im Ersten Weltkrieg entstandene Bau ein charakteristisches und relativ frühes Beispiel für die „konservative“ Architektur, die große Teile der zwischen den Weltkriegen errichteten Neubauten in Freiburg prägt.
Im Archiv des Landesamts für Denkmalpflege finden sich noch die Baupläne von 1915. Sie geben teilweise Auskunft über die Funktion einzelner Räume sowie über die Nutzung von Teilen des Gartens für den Obst- und Gemüseanbau.
Literatur
Auszug aus der allgemeinen Denkmal-Datenbank, ADAB-Nr. 98430869.
Wir danken dem Landesamt für Denkmalpflege, Herrn Hendrik Leonhardt, für die Bereitstellung des Auszugs.
Daniel Mannhardt, Pädagogische Hochschule Freiburg, Freiburg 2019