Große Teile der heutigen Oberwiehre bildeten im 19. Jahrhundert das Rittergut Böhringer. Es geht auf den österreichischen Rittmeister Karl Böhringer zurück. Er hat das Gelände um 1810 gekauft und darauf sein klassizistisches Herrenhaus, eine große Scheune und einige Nebengebäude errichtet. 1927 kaufte Karl Hausch für die (zukünftige) Gemeinde Maria Hilf das Gelände zwischen Zasiusstraße und Schützenallee. Aus dem Herrenhaus wurde das Pfarrhaus, aus der Scheune, inzwischen Reithalle, der Gemeindesaal (1931). Seitdem war dieser Saal Ort für größere Veranstaltungen nicht nur der Kirchengemeinde, sondern für den Stadtteil insgesamt. Nach dem verheerenden Bombenangriff auf Freiburg am 27. November 1944 war der Maria-Hilf-Saal neben dem Straßenbahndepot in der Urachstraße der einzig übrig gebliebene Saal der Stadt und war so für die ganze Stadt besonders wertvoll.
Weil der Saal für die Bedürfnisse der kleiner gewordenen Kirchengemeinde zu groß und die Unterhaltung zu teuer geworden war, wurde der Gemeindesaal verkauft, um auf dem Gelände Wohnungen zu errichten. Dagegen erhob sich erheblicher Protest, nicht nur in der unmittelbaren Nachbarschaft.
Der Bürgerverein hat gefordert, dass zumindest das Gebäude als geschichtliches Denkmal erhalten bleibt – und tatsächlich wird es nicht wie ursprünglich geplant abgerissen, sondern „nur“ umgebaut, wobei sich eine architektonisch ansprechende Lösung abzeichnet.
Es bleibt der Verlust des Saales. Umso dringender ist die Sanierung der wunderschönen alten Turnhalle des Lycée Turenne.