Neue Heimat für Wassertiere

Umsetzung der Wassertiere aus dem „Froschteich“ im Mösle in den neuen Teich erfolgreich abgeschlossen

Als Teil der Ausgleichsmaßnahmen „Stadtbahn Kronenstraße – Rotteckring“ wurde ein neuer Teich im Möslepark angelegt; ihn durchfließt Wasser vom Waldsee. Wegen der Corona-Pandemie und der Schwierigkeit, eine geeignete Firma für die Arbeiten zu finden, hatten sich die Arbeiten stark verzögert, aber jetzt war es so weit. Der schon existierende Teich wurde entschlammt und vertieft, die alte, zerfetzte Folie durch eine dickere, langlebige ersetzt, das Restwasser in den neuen Teich umgepumpt.

Amphibienschützer beim Umsiedelungseinsatz Foto: Laetitia Laqua

Am Sonntag, dem 5.9.2021, arbeiteten 11 Amphibienschützer unter Anleitung des NABU im Schlamm und Restwasser des ausgebaggerten alten Teiches mit Käschern und Eimern. Auch Matthias Pliefke, Projektleiter vom Garten- und Tiefbauamt war beteiligt. Alle durchsuchten vorsichtig mit den Händen den Schlamm nach Libellen- und Mückenlarven, Käfern, Schnecken, Berg- und Fadenmolchlarven. Rückenschwimmer und Wasserskorpione beindruckten die Kinder sehr. Die verschiedenen Arten wurden in kleine Eimer mit Wasser sortiert, protokolliert und danach umgesetzt. Alles in allem wurden 1099 Wassertiere aus 26 verschiedenen Arten gefunden, darunter über 200 Libellenlarven (fünf Arten) und über 47 Molchlarven. Sehr erfolgreich waren die beiden NAJU-Kinder; Rückenschwimmer und Wasserskorpion haben sie besonders beeindruckt. Eine zufällig vorbeikommende Familie zeigte sich erfreut, so viele verschiedene, ihnen bisher unbekannte Tiere sehen zu können; „so eine Aktion gibt’s bei uns leider nicht.“ Besonders reichlich vertreten waren Posthornschnecken, nach 600 Exemplaren beendete man das Zählen. Die beiden erwachsenen Bergmolche und der junge Grasfrosch wurden jubelnd begrüßt. 

Damit die Tiere sich im neuen Teich vergraben können, wurden noch ein paar Eimer Schlamm eingebracht. Diese Aktion hat allen große Freude bereitet.

Die Kinderstiefel waren dick mit Schlamm bedeckt; um auf der Heimfahrt die Stadtbahn nicht zu verschmutzen, wurden sie sorgsam in Plastiktüten gesteckt. Ein Vater sammelte „nebenbei“ noch einen großen Sack Müll.

Der Bürgerverein dankt allen Beteiligten für den geopferten Sonntagmorgen.

G. Friederich, BV