Archiv für den Monat: April 2020

Verschwundene Gewässer in der Wiehre

Information

Das Thema Corona-Virus beherrscht seit Wochen die Nachrichten. Auch wir haben uns im April Bürgerblatt ausführliche diesem Thema gewidmet und unseren Leser*innen viele Tipps und stadtteilbezogene Informationen gegeben, die auf unserer Website (www.oberwiehre-waldsee.de) ständig aktualisiert werden. Unser monatliches Erscheinen lässt jedoch keine tagesaktuelle Berichterstattung zu. Wir haben uns deswegen „zum Seele baumeln lassen“ für den Titelartikel im Mai für einen Gastbeitrag von Joachim Scheck aus der Gründungszeit der Oberwiehre entschieden.

Dass die Wiehre in früheren Jahren als ungesunde Wohngegend galt, in der sogar die Malaria grassierte, mag sich heute niemand mehr so recht vorstellen. In der wasserreichen Gemeinde gab es eine größere Zahl von Feuchtgebieten, Mooren, Seen und Weihern, die bis auf kleine Reste schon vor langer Zeit trocken gelegt wurden. Um manche dieser Gewässer, deren klingende Namen sich gelegentlich noch in Gewannen oder Straßenbezeichnungen finden, ranken sich bis heute Legenden.

Bei manchen der Gewässer lässt sich die frühere Lage ungefähr rekonstruieren, bei anderen tut man sich mit der Verortung schwerer. Als Beispiel sei zunächst der Nägelesee genannt. Dieser tauchte, obwohl längst trockengelegt, als Gewannbezeichnung noch 1920 in Stadtplänen als trapezförmige Fläche auf – zwischen der Knopfhäuslesiedlung im Westen und der Möslestraße im Osten, südlich und nördlich begrenzt durch Schützenallee und Schwarzwaldstraße. Als diese Fläche, bis dahin noch als Fußballplatz genutzt, zum Messplatz wurde, verschwand die Bezeichnung an der Stelle.

Das Gewann „Nägelesee“ gesäumt von Alleen auf einer vom Schloßberg aus aufgenommenen Fotografie von 1912…
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Ein Beitrag zur Baukultur

…sollen die vom Gemeinderat auf den Weg gebrachten Gestaltungs- und Erhaltungssatzungen Waldsee sein. In der Hansjakobstraße lässt die hier abgebildete Verbretterung eines Grundstücks Raum für Spekulationen: Nach einem Provisorium oder Bauzaun sieht das nicht aus – man könnte fast auf die Idee kommen, hier habe jemand noch rasch Fakten schaffen wollen, bevor eben jene Gestaltungssatzung solchen Entwicklungen einen Riegel vorschiebt. In jedem Fall bleibt zu hoffen, dass dieser fragwürdige Beitrag zur Baukultur nicht Schule macht, und dass es möglichst bald gelingen möge, jene Satzung zu verabschieden – auf dass uns weitere Exemplare dieser Art erspart bleiben…

Text und Fotos Helmut Thoma, BV

Das Ende der „Eisenbahn“ in der Hildastraße

Aus Freiburgs Archiven

Sie haben richtig gelesen: es gab Ende des 19. Jahrhunderts eine Eisenbahn durch die Hildastraße vom (alten) Wiehrebahnhof zur Risler’schen Knopffabrik; vertraglich war 1888 vereinbart worden, dass die Stadt eine Entschädigung von 5000 M zahlen muss, wenn der Bahnbetrieb zwischen 1898 und 1908 eingestellt werden muss. Es handelte sich um eine Pferdebahn, wo Pferde auf sogenannten Rollbockwagen die Güterbahnwagen per Huckepack auf Parallelgleisen zu den später verlegten Straßenbahngleisen durch die Hilda-/Talstraße zur Knopffabrik zogen. Die Güterwagen einfach per Weiche umzuleiten und von Dampflokomotiven ziehen zu lassen gestattete die Eisenbahnverwaltung nicht. Auf der Spurweite von 1,00 m der Straßenbahn konnten die Eisenbahnwagen mit einer Spurweite von 1,43 m auch nicht fahren, deshalb lagen zwischen 1888 und 1904 tatsächlich zwei parallele Gleise in der Hildastraße zwischen der Urach- und Talstraße.
Zwischen den Gleisen musste immer wieder das Pflaster repariert werden. Im Januar 1900 forderte deshalb das Tiefbauamt von Risler 270,10 M für eine solche Reparatur, weil die Schäden nur zwischen den Gleisen aufgetreten und somit auf den Bahnbetrieb zurückzuführen seien. Risler weigerte sich mit dem Argument, er habe seinerzeit 10 000 M zu den Kosten der Höllentalbahn beigetragen und Gelände im gleichen Wert unentgeltlich an die Stadt abgetreten, um die Erlaubnis zur Herstellung des Anschlussgleises zu erhalten. […] Zudem wären die Kosten für den Straßenunterhalt viel größer, wenn wir sämtliches Material statt auf unserer Bahn per Achse [d. h. mit Fuhrwerken] in die Fabrik beförderten. Die Stadt blieb auf den Kosten sitzen.
1901 wurde eine Straßenbahn von der Loretto- über Urach- und Hildastraße zur Schwabentorbrücke eröffnet; das barg erneut Konfliktpotenzial. Laut Konzessionsvertrag müsste eine elektrische Straßenbahn den Besitzern anderer Bahnen die Benutzung der Straßenbahngleise bis auf eine Länge von 300 m gestatten, was in diesem Fall durch die parallel verlegtenen Gleise nicht notwendig war.

Straßenbahnwagen wie er baugleich für die Linie B ab Dezember 1901 zwischen Hauptbahnhof-Schwabentorbrücke-Wiehrebahnhof und Lorettostraße fuhr. Foto: Privat
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Graffiti-Künstler

Die Fußgängerunterführung an der Hirzbergstraße bietet auf legale Weise jedem Graffiti-Künstler die Möglichkeit, seine Werke darzubieten und auf diese Weise das triste Grau zu verschönern. Wir trafen Boa One und Beat bei der Arbeit und kamen mit ihnen ins Gespräch. Sie waren auch bereit, sich fotografieren zu lassen – aber das Gesicht sollte nicht zu erkennen sein. Anonymität gehört zum Berufsethos, ebenso, dass die Werke mit einem persönlichen Autorennamen versehen und neue Graffiti nicht gleich wieder übersprüht werden.

So sehr illegale Graffiti an Häusern oder Fahrzeugen abzulehnen sind, so sehr sind sie an legalen Stellen zu begrüßen.
K.-E. Friederich, BV

Drei neue Dauer- Blitzer in unseren Stadtteilen

Die Stadtverwaltung hat auf die nicht von allen Autofahrer*innen respektierten 30 Zone Geschwindigkeitsregeln reagiert und in den letzten Wochen fünf neue Dauer-Blitzer installiert. Drei davon befinden sich in den Stadtteilen Oberwiehre-Waldsee.

Blitzer: 1) Schwarzwaldstraß gegenüber Ganter, 2) Schwarzwaldstraße beim TC Freiburg,
3) Untere Hansjakobstraße Fotos: Lehmann
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SC Freiburg Überraschungspräsent für „Corona-Risikogruppen- Mitglieder“

Am Samstag, den 4. April brachten junge SC-Mitarbeiter*innen und –Fans über 350 SC- Mitgliedern in der Corona-Risikogruppe ab 70 Jahren eine prall gefüllte Tragetasche mit Lebensmitteln und kleinen Präsenten. Da der Vorsitzende des Bürgervereins zu den Empfängern zählte, kommt von dieser Stelle eine Aufschlüsselung des Tascheninhalts und gleichzeitig ein großes Dankeschön an den SC-Freiburg für sein immer wieder auffallendes Engagement im sozialen Bereich.

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900 Schritte für 900 Jahre

Die Hochschule für Musik feiert das Stadtjubiläum mit Konzerten an besonderen Orten rund um die Hochschule

Am 23. Mai 2020 wird die Hochschule für Musik Freiburg für alle Einwohner der Stadtteile Oberau, Oberwiehre und Waldsee, aber natürlich auch für die übrigen Freiburger und Gäste ein Wandelkonzert veranstalten.
Der Nachmittag beginnt um 14 Uhr mit einem Eröffnungskonzert des Orchesters der Hochschule für Musik Freiburg im Wolfgang-Hoffmann-Saal. Anschließend finden an ausgewählten Orten Kurzkonzerte statt. Die Zuhörer können zwischen diesen Orten umherschlendern und nacheinander alle Konzerte erleben. Die Konzerte finden teilweise an ungewöhnlichen Orten statt: Im Einkaufszentrum ZO, im Ensemblehaus, in der Friedenskirche und im Foyer des Deutsch-Französischen-Gymnasiums spielen unterschiedliche Ensembles der Hochschule. Die Konzerte dauern jeweils eine knappe halbe Stunde und werden an allen Orten vier Mal zu hören sein, um 15:15 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr und 17:45 Uhr.
Der Konzertnachmittag klingt ab 18:30 Uhr auf dem Vorplatz der Hochschule für Musik Freiburg bei Musik und kulinarischen Genüssen mit einem frühsommerlichen Fest aus.
Der Eintritt ist frei. Die Konzerte können auch einzeln besucht werden.

Hans Jörg Mammel

Für den Veranstaltungskalender

Schlenderei zur Musik

Wandelkonzert an besonderen Orten rund um die Hochschule für Musik Freiburg. Eintritt frei

Samstag, 23. Mai 2020, ab 14 Uhr
Hochschule für Musik Freiburg, Schwarzwaldstraße 141, 79102 Freiburg
Einkaufszentrum ZO
Ensemblehaus
Friedenskirche
Deutsch-französisches Gymnasium

Bikefestival Freiburg 2020 – Neuer Termin 26.09.2020

In der Märzausgabe des Bürgerblattes berichteten wir ausführlich über das Festival des Mountainbike Freiburg e.V das für den 25. April 2020 geplant war. Im Jubiläumsjahr der Stadt Freiburg wurde die Veranstaltung größer und attraktiver als bisher geplant, was die Veranstalter zu einem Umzug vom Ganter-Biergarten Gelände auf das Gelände vor der alten Stadthalle veranlasste. Durch die Corona-Pandemie wird das Festival in den Herbst verschoben.
Der neue Termin für das Bikefestival Freiburg ist nun vom 25.-27.09.2020. Das ursprünglich mit dem Festival geplante Enduro Rennen wird hiermit auch verlegt und findet nun am 26.09.2020 statt. Ein Großteil der Aussteller des BFF hat bereits für den neuen Termin zugesagt, so dass auch im Herbst ein hochkarätiges Bike-Festival präsentiert werden kann.

Patrick Hecklinger; Pressesprecher Mountainbike Freiburg e.V.

Ehrenamtliche haben zu Ostern über 1000 Masken für alte Menschen genäht

Viele Näherinnen und Näher haben den Bewohnern und Pflegenden in den Altenhilfeeinrichtungen im Freiburger Osten eine besondere Osterfreude gemacht: Sie folgten einem Aufruf des Freundeskreises Altenhilfe Freiburg und  nähten in der Karwoche über eintausend Masken zum Schutz der Atemwege. Die Masken sind aus kochfestem Leinen und können so mehrfach verwendet werden. Die ersten 1000 Masken übergab Koordinatorin Doris Krombholz vom Freundeskreis vor dem Pflegeheim Haus Marga Sauter an Peter Ginter von der Stiftungsverwaltung Freiburg

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