Archiv für den Monat: November 2019

175 Jahre Freiburger Turnerschaft

Beim Festakt gab es viel Lob, aber auch Wünsche.

Alle Festredner würdigten anlässlich des 175 jährigen Jubiläums der Freiburger Turnerschaft von 1844 e.V. im historischen Kaufhaus die besondere Stellung dieses großen Freiburger Sportvereins; er ist ein gesellschaftlicher Motor unserer Stadt. Neben verdientem Lob gab es auch Wünsche zur Zukunftssicherung.

Mit Alfons Hörmann, dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes als Festredner, mit FT-Präsident Dr. Norbert Nothhelfer und Gundolf Fleischer als Präsident des Badischen Sportbundes waren Redner zu hören, die dem Sport von Herzen verbunden sind. Aber auch Oberbürgermeister Martin W. Horn ließ seine Nähe zum Sport und besonders zur FT erkennen, weil sie in der Gesellschaft integrierend wirkt, aber auch aus persönlicher Verbundenheit.

Der Kaisersaal im historischen Kaufhaus beim Festakt der FT am 27.09.2019 war bis auf den letzten Platz gefüllt. | Foto: Andree Kaiser
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Neuorientierung bei den St. Ursula Schulen in der Oberwiehre

Die St. Ursula Schulen Hildastraße in der Oberwiehre befinden sich in der Trägerschaft der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg. Die Wurzeln dieser Schulen reichen in das Jahr 1696 zurück, als die Ursulinen erstmals in der Stadt Freiburg eine Schule gründeten. 1926 erwarben die Ursulinen mit Unterstützung
der Erzdiözese das Areal zwischen Hilda-, Reichsgrafen-, Landsknecht- und Talstraße, auf dem sich die heutigen Schulgebäude befinden.
Die Schule ist eine reine Mädchenschule, die im Schuljahr 2018/2019 von rund 400 Schülerinnen besucht wurde. Um in Zukunft ein zeitgemäßes Bildungsangebot in optimalen räumlichen Verhältnissen anbieten zu können, wird ein neues Schulgebäude notwendig. Hierzu wird das vorhandene Klostergebäude mit Büronutzung entlang der Landsknechtstraße abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Nach dessen Vollendung können dann ca. 500 Schülerinnen die St. Ursula Schulen besuchen.

Das als Klostergebäude benannte Bürogebäude entlang der Landsknechtstraße wird durch einen Neubau ersetzt. | Foto: Lehmann
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Pächter auf St. Ottilien (Teil 3 und Schluss)

Aus Freiburger Archiven

Andreas Thoman hatte 1801 das Gut St. Ottilien auf zwölf Jahre für jährlich 400 fl (Gulden) von der Stadt gepachtet, kam dabei aber bei weitem nicht auf seine Kosten und bat, da er keine Pachtermäßigung bekam, um Auflösung des Vertrags. Die Stadt war dazu bereit, brauchte aber die Zustimmung der Erzherzoglichen Regierung [der Breisgau gehörte 1801 bis 1803 zum Herzogtum Modena, dann bis 1806 einer habsburgischen Nebenlinie]. Die Regierung schreibt:
Aus Gründen der Billigkeit ist der Pachtvertrag aufzuheben, zumal dadurch niemand geschädigt wird, allenfalls die Stadt wegen einer niedrigeren Pacht, wobei fraglich ist, ob die Pachtrückstände überhaupt einzutreiben sind. Bei einer Neuverpachtung ist darauf zu achten, dass als Bieter nur zugelassen werden, die mit „obrigkeitlich ausgestellten Zeugnissen“ hinlängliches Vermögen nachweisen oder die „als bemittelten Bürger oder Bauern genugsam bekannt sind, und von denen zu erwarten ist, daß sie das Publicum mit Zufriedenheit bedienen werden.“ Thoman hat den Rückstand, soweit nicht von der Kaution gedeckt, „innerhalb der angetragenen Fristen“ zu begleichen, zumal ihm „sich auch die Gelegenheit darbietet, eine andere vortheilhafte Pacht einzugehen“.
Die Pacht wird am 2.10.1805 erneut versteigert. Das Höchstgebot, 250 fl jährlich, stammt vom „bürgerlichen Schustermeister Johann Cornelli“; der Pachtvertrag wird auf 3 Jahre geschlossen. Die Regierung genehmigt den Pachtvertrag.

St.Ottilien um 1830: Kapelle mit Gasthaus Quelle: privat
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Informationstafeln geben Hintergrundinformationen über historische Bauwerke unserer drei Stadtteile

Mit dem Informations-Tafel Projekt wurde ein weiteres Stadtteilleitlinien-Projekt (STELL-Projekt) des Bürgervereins Oberwiehre-Waldsee umgesetzt. Über QR-Codes auf den Tafeln können mit Smartphones Hintergrundinformationen von zurzeit 21 historischen Bauwerken in unseren drei Stadteilen Oberau, Oberwiehre und Waldsee in Erfahrung gebracht werden.

Hilfe bei der Umsetzung des Projekts erfuhr der Bürgerverein von Schüler*innen des Deutsch-Französischen Gymnasiums und von Studierenden der PH-Freiburg.

von links: Dr. Karl-Ernst Friederich (BV),EBM von Kirchbach, Frank Hack (DFG), Hans Lehmann (BV), Miriam Sénécheau (PH), Peter Kalchthaler ( Museum Stadtgeschichte) Foto: Thomas Kunz

Bei der Einweihung der ersten Tafel Mitte September am Lycée Turenne sprach der Erste Bürgermeister Ulrich von Kirchbach von einem „großartigen Zeugnis für historische Bildungsarbeit“ und dankte allen am Projekt beteiligten. STELL-Projekte stellen für ihn eine gelungene innovative Form der Bürgerbeteiligung dar, die bewusst in die Hände der Bürgervereine gelegt werden, damit diese als Anwalt ihrer Bürgerschaft fungieren können.
Hans Lehmann, Vorsitzender des Bürgervereins, erläuterte die Entstehungsgeschichte und die Finanzierung durch die STELL-Projektmittel des Bürgervereins und zeigte sich über die gute Zusammenarbeit mit dem DFG, der PH und dem „historischen Gewissen“ des Projekts, Peter Kalchthaler, sehr erfreut. Ein besonderer Dank ging jedoch an Dr. Karl-Ernst Friederich, der als zuständiger Projektleiter des Bürgervereins großartige inhaltliche und organisatorische Arbeit geleistet hat. Leicht schmunzelnd stellte dieser bei der Tafelenthüllung fest, “diese Tafel hier am Lycée Turenne ist fehlerfrei, bei zwei anderen Tafeln haben sich trotz vorhandener geballter ‚germanistischer Kompetenz‘ und einigen Korrekturlesungen Fehler eingeschlichen, die es noch auszumerzen gilt“.
Die bis jetzt anfallenden Kosten haben die Vorkalkulationen in einem deutlichen Maß überschritten. Wir hoffen auf Unterstützung durch Finanzierungsbeiträge der jeweiligen Hauseigentümer und durch die Stadt.

Hans Lehmann, BV

Die erste von 21 Infotafeln | Foto: Thomas Kunz

Seit 800 Jahren ein Hort der Menschlichkeit und Solidarität, die Heiliggeistspitalstiftung

In loser Folge werden wir die einzelnen stadtteilbezogenen Einrichtungen der Heiliggeistspitalstiftung vorstellen. Diese Stiftung ist die älteste Fürsorgeeinrichtung Freiburgs und größte der sechs kommunalen Stiftungen. Zusammengefasst sind die Stiftungen unter dem Dach der Stiftungsverwaltung Freiburg. Die Heiliggeistspitalstiftung ist nur 100 Jahre jünger als die Stadt selbst. Damit begleitet und prägt sie die Geschichte unserer Stadt fast das ganze „Stadtleben“ lang.

Eine gute Adresse für Wohnen mit Betreuung. Wohnanlage Laubenhof, Weismannstraße 3, 79117 Freiburg | Foto: Stiftungsverwaltung
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Sozialberatungsstelle friga e.V. – Projektangebot für den Stadtteil

Die Sozialberatungsstelle friga e.v. informiert und berät seit vielen Jahren Erwerbslose sowie Arbeitnehmerinnen und Selbstständige mit kleinen Einkünften. In den Gesprächen geht es um die Existenzsicherung und die berufliche Neuorientierung. Da in den letzten Jahren die Zahl der älteren Ratsuchender zunahm, darunter viele Ruheständlerinnen deren Renten nicht (mehr) bedarfsdeckend sind, konzipierte die friga e.V. ein Angebot aus Beratung und längerfristiger Begleitung, speziell für Frauen und Männer ab 55 Jahren – mit oder ohne Arbeit.

In vertraulichen Gesprächen erfahren Sie, ob und welche Leistungen für sie in Frage kommen und welche Rechte und Pflichten damit verbunden sind. Auf Wunsch erhalten sie tatkräftige Unterstützung bei Antragstellung (Formulare ausfüllen, Papieren sichten) und Begleitung zu Ämterterminen (Beistand).

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Ideen aus der Wiehre nach Stuttgart tragen

Die Ettlinger Landtagsabgeordnete Barbara Saebel, Sprecherin für Kulturliegenschaften und Denkmalschutz der Grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg, traf sich Anfang September mit Experten für Freiburgs historische Gebäude im Gasthaus Schützen zum Gespräch. Hintergrund war das Projekt der ARGE Freiburger Stadtbild, finanziert von der Paul-Mathis-Stiftung, ein Kataster für potentiell Abriss gefährdete Objekte zu erstellen und mehr Bewusstsein für schützenswerte historische Bausubstanz zu wecken. Im Gespräch ging es zunächst um den Stand der Abrisse und baulichen Veränderungen, insbesondere in Wiehre und Waldsee und um die geplanten Instrumente der städtebaulichen Erhaltungssatzungen. Zur Erleichterung der Recherchen der ARGE will sich Frau Saebel im Landesdenkmalamt für eine Lockerung des Datenschutzes einsetzen, der detailliertes Nachfragen bisher verhindert. Doch ihr Ansatz geht weiter: „Auch die Anwohner sollen wissen, welche baulichen Schätze in ihrer direkten Umgebung stehen“, so Saebel. Dabei ist ihr insbesondere wichtig, das Bewusstsein für die eigene Identität, Geschichte und Baukultur in die junge Generation zu tragen. In der Runde war man sich zudem einig, dass in Bauverfahren der Lebenszyklus eines Gebäudes mehr Beachtung finden muss: ein hunderte Jahre altes Gebäude habe einen viel kleineren ökologischen Fußabdruck als ein neues Gebäude, das möglicherweise schon nach 40-50 Jahren abgerissen wird.

v. li n. re.: Thomas Fabian (Stv. Stadtplanungsamtsleiter in Freiburg), Helmut Thoma (Architekt , Vertreter Bürgerverein und Grüner Gemeinderat), Dr. Heinz Krieg (Mittelalterhistoriker für Landesgeschichte der Uni FR), Barbara Saebel MdL, Joachim Scheck (Projektleiter ARGE FR Stadtbild), Dr. Herrmann Hein (Vors. ARGE FR Stadtbild)
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